Das durchschnittliche Renteneintrittsalter in Italien liegt bei 64,2 Jahren, geht aus dem gestern veröffentlichten Jahresbericht der Fürsorgeanstalt INPS/NISF hervor, in dem angesichts des demografischen Rückgangs vor Ungleichgewichten im italienischen Wohlfahrtsstaat gewarnt wird. <BR /><BR />INPS bezieht sich auf die Prognosen des Statistikamts Eurostat, in denen vor einer Verschlechterung des Verhältnisses zwischen Rentnern und Beitragszahlern hingewiesen wird, was die Gefahr von Ungleichgewichten in den Sozialsystemen erhöht, insbesondere in Ländern wie Italien, in denen die Sozialausgaben relativ hoch sind.<BR /><BR />Im Jahr 2023 waren insgesamt 26,6 Millionen Arbeitnehmer mit mindestens einer Beitragswoche bei der INPS registriert, 1,08 Millionen mehr als 2019. Der stärkste Anstieg wurde bei den Arbeitnehmern der Privatwirtschaft mit unbefristeten Verträgen verzeichnet, während die Zahl der Selbstständigen zurückging. Der Jahresbericht meldete außerdem 540.000 zusätzliche Arbeitnehmer, die in Nicht-EU-Ländern geboren wurden.<BR /><BR />Die Beitragseinnahmen lagen im Jahr 2023 bei 269.152 Millionen Euro, was einem Anstieg von 5 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Die Gesamtausgaben für Sozialleistungen betrugen 398.063 Millionen Euro, das sind 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr.<h3>Männer beziehen höhere Renten als Frauen</h3>2023 gab es etwa 16,2 Millionen Rentner, davon 7,8 Millionen Männer und 8,4 Millionen Frauen, was einem Gesamtbruttobetrag der ausgezahlten Renten von 347 Milliarden Euro entspricht. Das durchschnittliche Renteneinkommen der Männer lag um 35 Prozent höher als das der Frauen. Obwohl sie die Mehrheit der Gesamtrentner stellen (52 Prozent) erhielten Frauen 44 Prozent der Renteneinkünfte, d. h. 153 Milliarden Euro gegenüber 194 Milliarden Euro für Männer. Für Männer liegt das durchschnittliche Renteneinkommen bei 2056,91 Euro, für Frauen bei 1524,35 Euro.<h3>Betrug beim Bürgergeld</h3>Die INPS-Anstalt hat im Jahr 2023 über 266.000 Anträge auf Bürgergeld mit Verdacht auf Betrug abgefangen und damit 1,05 Milliarden eingespart. Dies sei dem „Business Intelligence System für Legalität und Missbrauchsbekämpfung“ (Sibilla) zu verdanken, das es ermöglicht, betrügerisches Verhalten durch die Analyse und statistische Verarbeitung von Daten abzufangen, wie INPS erklärte.