Letzterer hat in seinem Wahlkreis, der heiligen Stadt Ghom, einen fulminanten Wahlsieg eingefahren und wird im nächsten Parlament (Majles) mit seinen Anhängern gestärkt vertreten sein.Der 53-jährige ehemalige Atom-Chefunterhändler ist ein Erzrivale von Präsident Mahmoud Ahmadinejad, für den sich diese Wahl immer mehr und mehr zum Desaster entwickelt.Bisherigen Auszählungen zufolge haben Ahmadinejads „Prinzipientreue“ (Usulgaran) fast überall herbe Verluste erlitten.Das Anfang vom Ende der Ära AhmadinejadLarijani, der gleichzeitig ein enger Berater des obersten Führers Ali Khamenei ist, stellt im Hintergrund offenbar schon seit Wochen die Weichen für den Anfang vom Ende der Ära Ahmadinejads.So verfügte er selbst, dass der Präsident bis 8. März eine noch nie dagewesene Anhörung im Parlament bezüglich der verschiedenen Missstände in der Islamischen Republik über sich ergehen lassen muss.Wenn der unliebsame Präsident nun nach der Wahlschlappe seiner Partei im Majles zum größten Finanzskandal des Iran, zur desolaten Wirtschaftslage und zum Vorwurf der ungerechtfertigten Verwendung von Staatsgeldern zu Wahlkampfzwecken Rede und Antwort stehen muss, dann wird es eine Genugtuung für Larijani sein, seinen erbitterten Gegner endlich in der Defensive zu sehen.Der Zwist begann 2007Der Zwist zwischen den beiden begann 2007, als Larijani von Ahmadinejad in einer Nacht-und-Nebel-Aktion als Atom-Unterhändler abgesetzt worden war, um dann durch Khameneis Unterstützung erstarkt aufs politische Parkett zurückzukehren.Er ist seither persönlicher Atomberater des Obersten Führers und Parlamentspräsident.Mit seinem Wahlsieg hat Larijani beste Chancen, bei der Präsidentenwahl 2013 die Nachfolge von Ahmadinejad anzutreten.Dieser darf nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidieren. Auch den Kandidaten aus seinem Umfeld werden jetzt nur wenige Chancen eingeräumt.PressTV: Wahlbeteiligung bei 65 ProzentDer staatliche TV-Sender PressTV spricht von einer Wahlbeteiligung von rund 65 Prozent. 75 Prozent der Kandidaten der Prinzipalisten, so der Sender weiter, hätten den Einzug ins nächste Parlament laut vorläufigen Auszählungen geschafft.Daneben hätten auch die kaum angetretenen Reformer bisher 28 Sitze erlangt und die Partei des Präsidenten bisher zehn der insgesamt 290 Sitze.Prominente Kandidaten der Reformer wie Mostafa Kavakebian, Mohammadreza Khabbaz und Ghodratollah Alikhani konnten in ihren Wahlkreisen laut PressTV keinen Sitz ergattern.Auch die Schwester Ahmadinejads, Parvin ging leer aus. Bei den Wahlen am Freitag waren insgesamt 48,3 Millionen Menschen aufgerufen, zur Urne zugehen, 3,9 Millionen unter ihnen sind Erstwähler. Der Chef der Wahlbehörde, Seyed Solat Mortazavi sagte am Samstag vor Journalisten, dass das Ergebnis binnen 48 Stunden vorliegen würde.Oppositionelle Gruppen halten die Wahl für eine Show und bezweifeln auch die Angaben über die Wahlbeteiligung. apa/dpa/afp