Bei den neuen iranischen Raketenangriffen auf israelische Städte sind in der Nacht auf Montag nach Angaben von Sanitätern acht Menschen getötet und 92 verletzt worden. Eine Sprecherin bestätigte, die Zahl der seit Freitag bei Angriffen in Israel getöteten Menschen sei auf 24 gestiegen. Fast 600 Menschen seien seitdem verletzt worden.<h3> Mindestens 224 Menschen durch israelische Angriffe getötet</h3>Bei den israelischen Luftangriffen im Westen Irans wurde Berichten zufolge unterdessen auch eine Klinik in der Großstadt Kermanshah getroffen. Kliniken stehen unter besonderem Schutz des humanitären Völkerrechts. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe die Berichte. Im Iran wurden nach Angaben Teherans seit Freitag mindestens 224 Menschen durch israelische Angriffe getötet und mehr als tausend weitere verletzt.<BR /><BR />Nach Angaben des Rettungsdienstes gab es im Großraum der israelischen Stadt Tel Aviv in der Nacht insgesamt vier Einschläge. Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, berichtete auf X von leichten Schäden am Gebäude der Zweigstelle der Botschaft in Tel Aviv durch Erschütterungen durch einen Raketeneinschlag in der Nähe. Verletzt worden sei niemand. In der Hafenstadt Haifa im Norden des Landes wurden in Trümmern drei Menschen tot geborgen. Aus einem am Vortag in Bat Yam getroffenen Gebäude wurden zwei weitere Leichen geborgen.<h3> Verteidigungsminister Israel Katz Teheran droht mit Vergeltung</h3>In Petach Tikva bei Tel Aviv seien drei Menschen durch einen direkten Treffer in dem Schutzraum getötet worden, in dem sie Zuflucht gesucht hatten, berichtete das israelische Nachrichtenportal „ynet“. Die Armee ruft die Menschen stets dazu auf, sich bei Angriffen in privaten Schutzräumen oder öffentlichen Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen, weil dies Leben rette.<BR /><BR />Nach den neuen tödlichen Raketenangriffen des Irans auf israelische Städte drohte Verteidigungsminister Israel Katz Teheran mit Vergeltung. „Der großmäulige Diktator aus Teheran ist zu einem feigen Mörder geworden, der gezielt auf die israelische Zivilbevölkerung schießt, um die israelische Armee von der Fortsetzung der Offensive abzuschrecken, die seine Fähigkeiten zum Einsturz bringt“, schrieb Katz in einem Post auf der Plattform X. „Die Einwohner Teherans werden den Preis zahlen - und zwar bald.“<h3> „Die Einwohner Teherans werden den Preis der Diktatur zahlen müssen“</h3>Nach mehreren Stunden veröffentlichte Katz eine weitere Erklärung zu dem aggressiv formulierten Post: „Ich möchte das Offensichtliche klarstellen: Es besteht keinerlei Absicht, der Bevölkerung Teherans körperlichen Schaden zuzufügen - so wie es der mörderische Diktator im Umgang mit der israelischen Bevölkerung tut.“<BR /><BR />Gemeint sei vielmehr: „Die Einwohner Teherans werden den Preis der Diktatur zahlen müssen und gezwungen sein, ihre Häuser in jenen Gebieten zu verlassen, in denen Angriffe auf Ziele des Regimes und sicherheitsrelevante Infrastrukturen in Teheran notwendig sein werden.“ Man werde die Bürger Israels weiter schützen.<h3> Israel attackiert seit der Nacht auf Freitag Ziele im Iran</h3>Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und dem Iran verlassen Bewohner Teherans die Hauptstadt in Scharen. Augenzeugen berichteten von verstopften Autobahnen in der Metropole mit ihren mehr als 15 Millionen Einwohnern. An den Tankstellen bildeten sich teils kilometerlange Schlangen. In anderen Teilen der Megacity wirkte gespenstische Stille auf den Straßen. Inzwischen gibt es kaum noch Benzin, Sicherheit, Hoffnung.<BR /><BR />Viele Iranerinnen und Iraner packten nur das Nötigste und flohen in den Osten des Landes, der noch als vergleichsweise sicher gilt. Im Westen, wo sich an der Grenze zahlreiche militärische Einrichtungen befinden, fliegt Israels Luftwaffe seit Freitag massive Angriffe. Auch der Norden am Kaspischen Meer, sonst eine beliebte Urlaubsregion, wurde zum Zufluchtsort.<BR /><BR />Israel attackiert seit der Nacht auf Freitag Ziele im Iran - darunter Atomanlagen, führende Militärs, Atomwissenschaftler, Verteidigungsstellungen, Ziele in Städten und Öl- und Erdgasfelder. Das erklärte Hauptziel ist es, die Islamische Republik an der Entwicklung von Atomwaffen und Raketen zu hindern.<h3> 65 Raketen und Dutzende Drohnen vom Iran auf Israel abgefeuert</h3>Das israelische Militär zerstörte nach eigenen Angaben in der Nacht auf Montag ein Drittel der Abschussrampen für Boden-Boden-Raketen im Iran. Der Sprecher Effie Defrin sagte, an dem Angriff seien mehr als 50 Kampfjets und Flugkörper beteiligt gewesen. Sie hätten mehr als 120 iranische Abschussrampen zerstört. Es seien auch Raketenlager und Einrichtungen zur Raketenherstellung getroffen worden.<BR /><BR />Defrin sagte zudem, in der Nacht seien 65 Raketen und Dutzende Drohnen vom Iran auf Israel abgefeuert worden. Dies sei aber nur die Hälfte dessen, was das iranische Militär abschießen wollte, die Angriffe seien aber vereitelt worden, sagte er. „Man kann jetzt sagen, dass wir volle Luftüberlegenheit im Himmel über Teheran erreicht haben“, sagte Defrin weiter. Man greife Einheiten an, die dabei seien, Raketen auf Israel und auf israelische Flugzeuge abzufeuern.<h3> Erdogan hat seine Regierung als Vermittlerin ins Spiel gebracht</h3>Die israelische Luftwaffe griff zudem nach eigenen Angaben Kommandozentralen der Al-Quds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden in Teheran an. Es handelt sich dabei um die Auslandseinheit der Elitestreitmacht des Irans, deren offizielle Aufgabe es ist, im Ausland verdeckte Operationen auszuführen. In den angegriffenen Kommandozentralen in der iranischen Hauptstadt seien Terroranschläge gegen den Staat Israel mit Hilfe der Stellvertreter der iranischen Führung im Nahen Osten geplant worden, erklärte die israelische Armee. Details wurden nicht genannt. Von iranischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.<BR /><BR />Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine Regierung als Vermittlerin in dem Konflikt zwischen Israel und dem Iran ins Spiel gebracht. „Die Türkei ist bereit, eine vermittelnde Rolle für ein sofortiges Ende des Konflikts und die Rückkehr zu Atomverhandlungen einzunehmen“, sagte Erdogan nach Angaben seines Büros in einem Telefonat mit dem iranischen Präsidenten Massoud Pezeshkian am Montag.<h3> „Die Gewaltspirale gefährdet die Sicherheit der gesamten Region“</h3>In einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin warf Erdogan Israel zugleich vor, mit seinem Handeln die gesamte Region zu gefährden. „Die Gewaltspirale, die mit den Angriffen Israels auf den Iran begann, gefährdet die Sicherheit der gesamten Region“, zitierte sein Büro den türkischen Präsidenten. Die „gesetzlose Einstellung“ der israelischen Regierung unter Regierungschef Benjamin Netanyahu stelle eine klare Bedrohung für das internationale System dar.<BR /><BR />Putin und Erdogan riefen in ihrem Telefonat nach Angaben des Kremls zu einem „sofortigen Ende der Kampfhandlungen“ zwischen dem Iran und Israel auf. Jegliche Konflikte, darunter über das Atomprogramm Teherans, könnten einzig und allein über diplomatische Wege beigelegt werden.