Die derzeit hohen Zinssätze von mehr als sieben Prozent beherrschen zwar seit Wochen die Schlagzeilen in der Schuldenkrise. Sie schlagen sich jedoch bisher kaum in der italienischen Staatskasse nieder, da sich das Land zu diesen Sätzen bis jetzt noch nicht so viel Geld leihen musste. Auch im Dezember und Jänner dürfte das Land die hohen Zinssätze verkraften – erst danach wird es richtig teuer.Allein zwischen Februar und April laufen Anleihen im Volumen von rund 150 Mrd. Euro aus und müssen mit neuen Krediten ersetzt werden. Jeder Prozentpunkt mehr bei den neuen Kreditzinsen in diesen drei Monaten bedeutet also jährliche Zusatzkosten von 1,5 Mrd. Euro.Die hohen Zinsen am Markt entfalten damit erst kumulativ ihre Wirkung: Entscheidend ist weniger, wie hoch die Zinsen tagesaktuell sind, sondern vielmehr, wie lange sie hoch bleiben. Insgesamt sitzt Italien auf einem Schuldenberg von rund 1,9 Bio. Euro, der über die Jahre komplett refinanziert werden muss. Jeder einzelne Prozentpunkt an höheren Zinsen würde also letztendlich auf jährliche Mehrkosten von 18 Mrd. Euro hinauslaufen.Hier eine Übersicht des italienischen Finanzministeriums von Ende Oktober darüber, wie viele Anleihen in den kommenden Monaten auslaufen:Dezember 25,6 Mrd. EuroJanuar 15,6 Mrd. EuroFebruar 53,2 Mrd. EuroMärz 45,3 Mrd. EuroApril 45,3 Mrd. EuroMai 7,2 Mrd. EuroJuni 9,5 Mrd. EuroJuli 24,5 Mrd. EuroAugust 18,7 Mrd. EuroSeptember 19,9 Mrd. EuroOktober 27,8 Mrd. Euro