Dabei ist Italien unter 180 Staaten von Rang 55 im vergangenen Jahr auf Rang 63 heuer abgerutscht und liegt damit auf demselben Niveau wie Saudi Arabien. Das EU-Land Italien ist mit einem Index von 4,3 sogar noch hinter die Türkei (4,4) zurückgefallen. 70 Prozent der italienischen Staatsbürger meinen, das die Korruption im Land in Zukunft noch weiter steigen wird.Über 20.000 Delikte gegen die öffentliche Verwaltung, sowie 6000 Betrugsfälle, 3000 davon mit EU-Geldern, wurden im vergangenen Jahr in Italien gemeldet, geht aus einem vom Parlament veröffentlichten Bericht hervor. „Private profitieren von einer öffentlichen Verwaltung, die über keine Verteidigungssysteme verfügt", hieß es im Bericht, der in Rom vom Minister für öffentliche Verwaltung, Renato Brunetta, vorgestellt wurde.Im Jahr 2006 erreichten Verbrechen gegen die öffentliche Verwaltung mit 5500 Fällen einen Höhepunkt, berichtete Brunetta. Diese Zahl sank 2007 und 2008 auf 3300 und im ersten Halbjahr 2009 auf 1370. Die Regierung von Premier Silvio Berlusconi habe zwar den richtigen Weg eingeschlagen, um die Transparenz in der öffentlichen Verwaltung und die Verantwortung der Staatsbeamten für ihre Leistungen zu stärken. „Es gibt Kontrollen, doch die öffentliche Verwaltung ist schwach und angreifbar", erklärte Brunetta.Im vergangenen Jahr wurden 140 Korruptionsfälle bei Staatsbeamten gemeldet. Im ersten Halbjahr 2009 waren es 44. In den vergangenen fünf Jahren wurden 708 Fälle registriert. Noch verbreiteter ist das Vergehen des Amtsmissbrauchs. Im vergangenen Jahr wurden 1134 Verbrechen dieser Art verzeichnet, im Vorjahr waren es noch 1097 gewesen.Neuseeland (9,4) schneidet bei der Index-Aufstellung vor Dänemark (9,3), Singapur und Schweden (jeweils 9,2) am besten ab. Schlusslichter sind Somalia (1,1), Afghanistan (1,3) und Myanmar (Burma) (1,4). Die Mehrheit der 180 untersuchten Länder erzielte auf der Skala von 0 (als sehr korrupt wahrgenommen) bis 10 Punkten (als wenig korrupt wahrgenommen) weniger als 5 Punkte. Der Index, der sich auf Experten- und Unternehmensumfragen stützt, misst die wahrgenommene Korruption bei Beamten und Politikern. apa