Während die renommierteren Blätter sachlich die Zwänge und Debatten im Land der Bundeskanzlerin ausbreiten, fiel der Mailänder Rechtsausleger „Libero“ mit einer als Adolf Hitler gezeichneten Angela Merkel aus dem Rahmen: „Deutschland setzt die Euro-Zone unter Druck, um sie beherrschen zu können“, hieß es am Samstag.Das rechte Blatt, das auch von einem „Angriff von Heil Merkel“ sprach, zählt nicht zu den auflagenstärksten Zeitungen Italiens.„Wenn Deutschland sich in den vergangenen Stunden gefragt hat, ob es mehr kosten würde, Italien zu retten oder es seinem Schicksal zu überlassen, dann müssen wir uns fragen, warum dem so ist“, leitete am Montag die liberale Turiner „La Stampa“ eine nüchterne Analyse der Malaise Italiens ein.Ein langer Einspalter weist dann ausführlich auf den Widerstand des ehemaligen FDP-Wirtschaftsministers Rainer Brüderle gegen EU-Hilfen hin. Zitierter Tenor: Rom kann das allein.Deutsche Interviewpartner sind auch in anderen Blättern am Montag gefragt. Der Mailänder „Corriere della Sera“ etwa lässt Kurt Lauk, den Präsidenten des CDU-Wirtschaftsrates, zu Wort kommen: „Die Deutschen sind nicht anti-italienisch, wollen aber auch nicht die Rechnung bezahlen.“Und die linksliberale römische Tageszeitung „La Repubblica“, Speerspitze im Kampf gegen Silvio Berlusconi, gibt dem deutsch-italienischen „Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo Raum für Breitseiten gegen den „Cavaliere“: Dieser überzeuge in dem operettenhaften Klima nicht.dpa/stol