Der PD (Partito Democratico), zweitstärkste Partei im Parlament, hat ein Abkommen mit der Sozialistischen Partei und der Linksgruppierung SEL (Sinistra Ecologia Libertà) für ein Wahlkartell in Hinblick auf die Parlamentswahlen im kommenden März abgeschlossen.Manifest: Beschäftigung, Umwelt und Kampf gegen Populismus Die drei Gruppierungen einigten sich auf ein Manifest aus zehn Punkten, in dem Beschäftigung, umweltverträgliche Entwicklung und Kampf gegen Populismus im Vordergrund stehen.Das Linkskartell erklärte sich zu Wahlallianzen mit gemäßigten und reformorientierten Parteien bereit, die sich an europäische Ideale inspirieren.„Ziel ist, für die Demokratie und für Europa zu arbeiten, Ideale, an denen populistische Kräfte rütteln“, heißt es im Manifest.Wollen sich für Homosexuelle einsetzenFür Debatten sorgte der Beschluss des Wahlkartells, sich verstärkt für die Zivilrechte der Homosexuellen einzusetzen.Dies könnte eine Ausdehnung der Allianz auf Zentrumsparteien erschweren, die sich gegen die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften in Italien wehren.Premierkandidat: Beste Chancen für BersaniDie Schwergewichte der Linken rüsten sich in Hinblick auf Vorwahlen, bei denen der Premierkandidat der Linken für die Parlamentswahl bestimmt werden soll.An der Urabstimmung am 25. November dürfen nicht nur Parteimitglieder, sondern alle Bürger teilnehmen.Als aussichtsreichster Kandidat geht PD-Chef Pierluigi Bersani ins Rennen.Mit einer Mannschaft aus Frauen und jungen Lokalpolitikern will Bersani die Unterstützung der Mitte-links-Wähler für seine Kandidatur gewinnen.Bersani wäre als Parteivorsitzender zwar der natürliche Spitzenkandidat der Gruppierung, doch der 60-Jährige, seit 2009 an der Spitze der Mitte-links-Kraft, hat eingewilligt, sich Vorwahlen zu unterziehen, um den Wählern die Möglichkeit zu geben, selbst den Premierkandidaten zu bestimmen.Bürgermeister von Florenz schärfster KonkurrentBersanis gefährlichster Rivale ist der 37-jährige Bürgermeister von Florenz, Matteo Renzi.Er gilt als Hoffnungsträger einer jungen Generation von Mitte-links-Politikern.Er beansprucht nicht nur den Spitzenposten in seiner Partei, er will einen Generationenwechsel in der italienischen Politik in die Wege leiten.Dritter Kandidat: Wenig Chancen auf ErfolgWeniger Erfolgsaussichten werden dem dritten Kandidaten im Rennen um die Spitzenkandidatur Niki Vendola eingeräumt.Der 1958 in Bari geborene Präsident der süditalienischen Region Apulien steht an der Spitze der SEL.Er ist bekennender Homosexueller, auf seine politische Geschichte in der Kommunistischen Partei stolz und setzt sich für soziale Fairness und Zivilrechte ein.Es will Migranten das Recht auf Integration, und zwar konkret auf soziale Teilhabe, etwa durch Zugang zum Wohnungsmarkt, zu Schulbildung und Berufsausbildung sichern.Seine Kampagne für die Legalisierung homo- und heterosexueller Lebenspartnerschaften sorgt jedoch für Unmut im katholischen PD-Flügel.apa