Die italienische Schule bekomme mehr Geld, als ihr zustehe, liefere dabei aber laut PISA-Studie nicht einmal ein besseres Ergebnis ab, betonte Klotz.Auf ihre Fragen dazu habe es von den Landesräten Sabina Kasslatter Mur und Christian Tommasini nie klare Antworten, sondern Ausflüchte gegeben, kritisierte die Landtagsabgeordnete.„Seit uns eine konkrete Vergleichsstudie vorliegt, die wir nach Anfrage im Landtag ausgehändigt bekamen, können wir beweisen, dass die Landesregierung, der diese Studie seit 2009 bekannt ist, nichts unternommen hat, um Überkapazitäten an Personal in der italienischen Schulverwaltung abzubauen und damit die immer knapper werdenden Steuergelder im Bildungsbereich wirkungsorientierter und nach Maßgaben der Effizienz und guten Verwaltungsführung einzusetzen“, sagte Sven Knoll.“Studie belegt das“In einer Master-Thesis an der Business School der Universität Salzburg weise Georg Tschager nach, dass es in der Südtiroler Schulverwaltung „beträchtliche personelle Überkapazitäten gibt“, so Knoll.„Tschager errechnet, dass die Leistungsdimension des italienischen Schulamtes verglichen mit jener des deutschen ca. 27 Prozent, weniger als ein Drittel, beträgt“, so Klotz.Die deutsche Abteilung (Nummer 16; Anm.d.Red.) des Schulamtes habe jährlich Personalkosten von ca. 4.100.000 Euro für Leistungen für ca. 57.000 Schüler, die italienische Abteilung (Nummer 17; Anm.d.Red.) jedoch 3.500.000 Euro für ca. 17.000 Schüler.Die Abteilung 16 habe also pro Schüler durchschnittlich ca. 72 Euro im Jahr zur Verfügung, die Abteilung 17 ca. 206 Euro.„Zieht man die Kosten für die Führung der italienischen Heim- und Bildungsstruktur ab, bleiben immer noch 180 Euro pro Schüler im Jahr“, hob die Landtagsabgeordnete Eva Klotz hervor.„Tschagers Untersuchung zeigt, dass das deutsche Schulamt im Finanzjahr 2008 insgesamt 24.456.324 Euro bekam, das italienische Schulamt 12.176.619,38 Euro. Die neuesten Daten, die Rechnungslegung für 2010, ergibt, dass die Abteilung 16 Zweckbindungen von 20.948.952, 82 Euro hatte, die Abteilung 17 9.450.173, 02 Euro, also nicht um viel weniger als die Hälfte von dem, was der Schulsektor deutscher Sprache ausgegeben hat. Daran zeigt sich, dass sich im Verhältnis der Ausgaben in den letzten Jahren nichts geändert hat.“Die Studie führe aus, dass als Maßstab für die eingesetzten Steuergelder im Schulbereich die Anzahl der Schüler gelten müsse. Die Abteilung 16 und die deutschen Schulen hätten im Jahr 2008 pro Schüler 430,06 Euro einsetzen können, die italienischen Schulen pro Schüler 711,33 Euro.Zwar bekomme die italienische Schule mehr Geld, schneide aber laut PISA-Studie nicht einmal besser ab, als die deutschsprachige Schule.„Diese Mittel werden also nicht effizient eingesetzt. Es ist aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht schwer nachvollziehbar, was die Südtiroler Gesellschaft von dieser ‚überdimensionalen’ Mittelzuweisung durch die Politik an die Abteilung 17 hat“, unterstrich Klotz. Auch die italienischen Bürger hätten nichts davon, da die Abteilung 17 nicht im Stande sei, mit mehr Mitteln ein besseres Ergebnis zu erzielen.“Auch Generaldirektion des Landes kommt zu gleichem Ergebnis“Bei der Generaldirektion des Landes gibt es eine Prüfstelle. Sie hatte laut Klotz und Knoll 2008 den Auftrag, festzustellen, ob die Mittel im Bildungsbereich effizient eingesetzt werden.„Sie kam zum Ergebnis, dass ‚das deutsche Schulamt zwar über 78 Prozent des Leistungspaketes aller Schulämter erbringt, gleichzeitig aber nur über 58 Prozent der Finanzmittel verfügt. Das italienische Schulamt hält immerhin 36 Prozent der Finanzressourcen und ist jedoch nur mit 18 Prozent am Leistungsoutput beteiligt...Die Abteilung 17 schlägt mit 41,4 Prozent der Personalkosten zu Buche, sie erbringt aber nur 15 Prozent der Gesamtleistung. Auch in der Abt. 18 (Ladinisches Schulamt; Anm.d.Red.) ist das entsprechende Verhältnis unbefriedigend, wenn auch nicht so katastrophal. In diesem Vergleich schneidet nur die Abt. 16 ... am besten ab.‘“, zitierten die Vertreter der Südtiroler Freiheit aus einem Bericht von Albert Plitzner, Koordinator der Prüfstelle des Landes.Klotz und Knoll kritisieren die Führungsspitze der Landesverwaltung und die politisch Verantwortlichen scharf, da sie um diese Missstände wüssten und bis heute die Augen schließen würden.„Sie unterlassen es, Maßnahmen zu ergreifen, um Effizienzpotentiale besser zu nutzen und die Steuermittel gemäß Auftrag der guten Verwaltungsführung optimal einzusetzen. Auch der Rechnungshof hat dies alles bisher hingenommen. Dieses Verhalten und diese Fehlinvestitionen von Steuergeldern müssen politische Gründe haben, leicht zu erraten, welche“, erklärte Knoll.Es gehe nicht darum, Ressourcen im Bildungsbereich zu streichen, sondern sie sind wirkungsorientiert einzusetzen: für pädagogisches Personal, zusätzliche Integrationslehrer und für Kindergärtnerinnen bei der Nachmittagsbetreuung, so Eva Klotz und Sven Knoll abschließend.