Die Mitte-links-Gruppierung „Demokratische Partei“ (PD) hat die Ausgaben für die Wahlkampagne um 30 Prozent gekürzt. 6,5 Millionen Euro investiert die Mitte-links-Kraft in den Wahlkampf.4,6 Millionen Euro sollen der Medienkampagne und eine halbe Million der Finanzierung von Wahlveranstaltungen dienen. Weitere 900.000 Euro sollen für Flugblätter ausgegeben werden.Spesenbeitrag der gewählten KandidatenPD-Kandidaten, die den Zugang zum Parlament schaffen sollten, verpflichten sich, nach ihrer Wahl einen Beitrag für die Wahlkampfspesen zu leisten.„Wir haben unsere Ausgaben gegenüber den letzten Parlamentswahlen um ein Drittel gekürzt, obwohl wir damals ohnehin schon viel weniger ausgegeben haben als unsere Gegner“, erklärte PD-Chef Pierluigi Bersani.Die Partei bemüht sich stark, die Wahlkampfausgaben unter Kontrolle zu halten. Bei den Regionalwahlen 2010 waren diese bereits um 31 Prozent reduziert worden.Berlusconi auf allen TV-Kanälen präsentDie Mitte-rechts-Allianz setzt vor allem auf den TV-Marathon von Ex-Premier Silvio Berlusconis, um Wähler zu gewinnen. Der Medienzar tritt täglich im Fernsehen auf, verzichtet aber aus Sicherheitsgründen auf große Wahlveranstaltungen.Er befürchtet Angriffe, wie jenen im Dezember 2009, als er von einem Geistesgestörten mit einer Alabaster-Miniatur auf dem Mailänder Domplatz verletzt worden war.Wahlveranstaltungen werden von einzelnen Kandidaten organisiert, die selber für die Kosten aufkommen müssen. Berlusconis Gruppierung greift auch verstärkt auf Social Networks zurück. Facebook und Twitter sind die Plattformen, auf denen die Partei mit der Wählerschaft immer mehr kommuniziert.Wahlplakate passéWahlplakate sind dagegen passé: Im Gegenteil zu den vergangenen Wahlkämpfen hat die Mitte-rechts-Allianz fast ganz auf massive Plakatierungen in den Großstädten verzichtet.Die italienischen Parteien werden 2013 vom italienischen Staat 63 Millionen Euro als Beitrag für die Wahlkampfkosten erhalten. Die Finanzierungen werden proportional zum Wahlergebnis verteilt.Zahlreiche Skandale um ParteikassenIn den vergangenen Monaten haben Skandale um veruntreute Parteienfinanzierungen die italienische Politik zutiefst erschüttert. Gelder aus der Parteikasse der rechtsföderalistischen Lega Nord wurden zum Diamantenkauf und zur Finanzierung des Studiums der Söhne von Parteigründer Umberto Bossi verwendet.Unter dem Eindruck dieser und anderer Affären beschloss das Parlament drastische Kürzungen. Für 2012 wurden die Zuwendungen an die Parteien rückwirkend halbiert.apa