Echt jetzt? Die Amerikaner haben wirklich Donald Trump wieder zum US-Präsidenten gewählt? Jenen Trump, der zwischen 2016 bis 2020 US-Präsident war und den meisten wie ein Verrückter erschien? Jenen Trump, der mittlerweile strafrechtlich verurteilt ist? Jenen Trump, der im Wahlkampf angekündigt hat, er werde seine politischen Feinde verfolgen, und wenn es sein muss, auch mit militärischer Gewalt? <BR /><BR />Ja genau. Die Amis haben es wieder getan. Sie haben ihn gewählt. Sogar mit einer deutlichen und entgegen allen Prognosen überraschenden Mehrheit. Für die meisten von uns Europäer ist das nicht nur überraschend, sondern schockierend. <BR /><BR /><embed id="dtext86-67308051_quote" /><BR /><BR />Aber: Wir Europäer haben offensichtlich noch immer ein völlig falsches Bild von der Stimmung in den USA. Für uns ist es schlichtweg unverständlich, wie man jemanden wie Trump wählen kann. Jemanden, der sich um die Demokratie überhaupt nicht schert. Der die demokratischen Institutionen und Werte nicht nur belächelt, sondern sie auch noch mit aller Kraft bekämpft.<BR /><BR />Doch eines darf man nicht unterschätzen: Demokratie ist für viele Bürger, vor allem in den USA, einfach nur ein abstraktes Wort. Für viele gilt der legendäre Spruch des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton: „It’s the economy, stupid“.<BR /><BR />Das heißt: Es geht um die eigene Brieftasche. Es grenzt an Ironie, dass gerade der demokratische US-Präsident Bill Clinton im Jahr 1992 diesen Spruch geprägt hat. Doch gerade darum ging es in diesem Wahlkampf: Ums Geld. Ums Geld der Bürger. <BR /><BR /><embed id="dtext86-67308052_quote" /><BR /><BR />Die demokratische Kandidatin Kamala Harris versuchte mit den Frauenrechten zu punkten. Mit dem Recht auf Abtreibung. Mit einer Rückeroberung der demokratischen Werte.<BR /><BR /> Trump hat den Bürgern hingegen mehr Wohlstand versprochen. Mehr Geld in der eigenen Brieftasche. Er hat ihnen versprochen, dass den US-Bürgern das erwirtschaftete Geld bleibt. Und nicht den Migranten, die vor den Toren der USA auf Asyl warten.<BR /><BR />Dass er dieses Versprechen erneut nicht einhalten wird, wie schon in seiner letzten Amtszeit, das scheint ihnen egal zu sein. Sie wollen einfach daran glauben, dass er es dieses Mal umsetzt. <BR /><BR /><embed id="dtext86-67308053_quote" /><BR /><BR />Doch, wer Trump aus seiner letzten Amtszeit kennt und von seinen Wahlkampfauftritten, der weiß, dass es ihm wahrscheinlich völlig egal ist, wie es den Bürgern in den USA geht. Und dass er die gespaltene Gesellschaft in den USA gar nicht einen will. Trump geht es vor allem um eines: um sich selbst. <BR /><BR />Für uns Europäer sollte dies ein Weckruf sein. Wir sollten endlich einmal eines tun: erwachsen werden. Wir dürfen nicht immer noch auf den Welt-Polizisten USA hoffen und warten, dass die Amerikaner all unsere Probleme regeln. <BR /><BR />Wir müssen auf eigenen Füßen stehen. Wir müssen uns abnabeln. Sonst könnte es problematisch werden. Für den Frieden in Europa – wenn man auf den Krieg in die Ukraine blickt. Und für den für uns gewohnten Wohlstand. <BR /><BR /> <a href="mailto:arnold.sorg@athesia.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">arnold.sorg@athesia.it</a>