Damals sollen lediglich ein paar Personen verhaftet worden sein, mittlerweile beläuft sich die Zahl der Todesopfer seit Beginn des Aufstands UNO-Schätzungen zufolge auf über 7.500 Menschen.Als Anlass des Ausbruches der Proteste in Syrien gilt unter anderem die Festnahme von 15 Kindern in der südlichen Stadt Daraa, die regimekritische Parolen an Wände geschrieben hatten.Bis dahin war es in Syrien – trotz weitreichender Unruhen in der Region, sowie im Nachbarland Jordanien – ruhig geblieben.Am Freitag den 18. März waren in der Hauptstadt Damaskus, in der späteren Protesthochburg Homs, in Aleppo, in Deir ez-Zor und in Daraa insgesamt mehrere tausend Menschen auf die Straße gegangen, um Freiheitsrechte und ein Ende der Korruption zu fordern. Die ersten Berichte über Todesopfer folgten. Daraufhin änderten sich die Parolen der Demonstrierenden: Sie forderten den Sturz des Regimes.Mit Gewalt antwortete die syrische Führung auf die bis heute nicht enden wollenden Proteste: Nächtliche Razzien, Verhaftungswellen, die Errichtung von zahlreichen Checkpoints, die Abriegelung von Stadtteilen und ganzen Städten, sowie das Kappen von Stromleitungen und Telefonverbindungen standen fortan – bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt – an der Tagesordnung.Neben dem Einsatz des Sicherheitsdienstes und regimetreuen Schlägertrupps („Shabiha“), wurden schwere militärische Geschütze aufgefahren. Als Antwort auf die Repressionen des Regimes wurde im Juli 2011 von Armeedeserteuren und Regimegegnern die „Freie Syrische Armee“ gegründet.Dass in Syrien Proteste gegen das Regime ausbrechen, nach dem Vorbild von Ägypten und Tunesien, galt zu vor als unwahrscheinlich. Ein solcher Umsturz sei in Regimen wie Syrien und Libyen nicht denkbar, meinte etwa der renommierte Politologe Bassam Tibi noch im Februar 2011.apa/dpa