„Ich ziehe aus diesem Pensionskandal die Lehre, dass Transparenz das Wichtigste ist: alles offen zu legen. Dann kann sich jeder seine Meinung bilden“, sagt Arno Kompatscher.„Zudem war es noch möglich, dass das eh schon arg beschädigte Ansehen der Politik noch schlechter wurde. Ich war vorher eigentlich davon ausgegangen, dass es nur noch besser werden kann.“Einige Ausschnitte aus dem Interview mit der Tageszeitung "Dolomiten":„Dolomiten“: Sie müssen im Pensionskandal eine Lösung finden. Wie kommen Sie damit zurecht?Arno Kompatscher: Ich muss nicht alleine eine Lösung finden. Gesetzgeber ist der Regionalrat. Aber natürlich bin auch ich gefragt. Wir haben bereits als Regionalregierung drei Entscheidungen getroffen: Rückwirkend das machen, was möglich ist, und das sollen uns unabhängige Gutachter sagen – transparent, dem Regionalrat, in aller Öffentlichkeit. Dann nach vorne: Die Region soll nicht mehr zuständig sein für Pensions- oder Leibrentenzahlungen. All diese Formen sollen abgeschafft werden. Die Region soll ihren Regionalratsmitgliedern nur mehr die Amtsentschädigung auszahlen.„D“: In den vergangenen Tagen war viel von der fehlenden Glaubwürdigkeit der Politiker die Rede: Wie glaubwürdig sind Mehrheit und Opposition noch?Kompatscher: Ich denke schon, dass die Kritik an der Politik in Südtirol jetzt zum Teil überzogen wird. Was in den vergangenen Tagen stattgefunden hat, war zu einem guten Teil nicht mehr ganz sachlich. Es gibt sehr viele engagierte Menschen, die in der Politik arbeiten und auch im Landtag sitzen und sich täglich darum bemühen, gute Entscheidungen zu treffen. Es gelingt dann nicht immer, aber das ist menschlich. Sie sind täglich bemüht, für das Land zu arbeiten und werden dafür bezahlt – gut bezahlt. Das, was mit den Pensionsvorauszahlungen passiert ist, ist nicht nachvollziehbar und auch nicht vermittelbar, weil niemand Pensionsvorauszahlungen bekommt. Ein guter Teil des Zorns ist auch darauf zurückzuführen. Das ist eine Sonderregelung und die darf es nicht geben. Allerdings wird in der Debatte immer vergessen, dass dies das Erbe einer langen Vorgeschichte ist. Politiker sind in Südtirol in der Vergangenheit sehr gut bezahlt worden.D/hof___________________________________________________________________________________________Das ganze Interview lesen Sie in der Wochenend-Ausgabe der "Dolomiten"