Seine lang angekündigte, aber nie durchgesetzte Justizreform sowie die Modernisierung des Fiskus sind die Hauptanliegen des Ministerpräsidenten, der jetzt gute Chancen hat, bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2013 fest im Sattel zu bleiben.„Die Liebe hat über den Neid gesiegt“, kommentierte Berlusconi das Wahlergebnis. Der Wahlerfolg stärke die gute Beziehung zum Regierungspartner Lega Nord, der sich bisher als treuer Verbündeter erwiesen habe. „Die Lega Nord wird die Erneuerung im Land fördern“, versicherte Berlusconi.Regierungssprecher Paolo Bonaiuti bezeichnete das Abschneiden von Berlusconis Koalition als „Riesenerfolg“. Die Wähler hätten trotz der Wirtschaftskrise darauf verzichtet, der Regierung einen Denkzettel zu verpassen. Insbesondere der Sieg der PdL-Kandidatin in der Region Latium mit Rom, Renata Polverini, gegen die ehemalige EU-Kommissarin Emma Bonino sei „sensationell“, wenn man bedenke, dass die Wahlliste der Berlusconi-Partei PdL vom Wahlkampf ausgeschlossen worden war. Polverini erreichte den Ergebnissen zufolge 51,1 Prozent der Stimmen.Als „großes Wunder der wahren Demokratie“ bezeichnete der römische Bürgermeister Gianni Alemanno Polverinis Sieg. Nach ihrem Ausschluss aus dem Wahlkampf im Lazio habe die PdL nicht den Mut verloren und die Bemühungen für Polverinis Erfolg verdoppelt. „Das hat zu diesem Wahlergebnis geführt“, erklärte Alemanno.Staatschef Giorgio Napolitano gratulierte den neuen Mitgliedern der Regionalräte für den Wahlerfolg. Die Neugewählten sollten tiefgreifende Reformen fördern, die auf „autonomistischen und solidarischen Grundlagen basieren, so Napolitano. Der Reformprozess sei die beste Garantie für die Bewahrung der nationalen Einheit und für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den staatlichen Institutionen, meinte der Präsident. Wichtig sei, das Vertrauen der Bürger in die Institutionen zu stärken, um das Problem der Stimmenenthaltung zu bekämpfen, die bei diesen Regionalwahlen akuter geworden ist. Die regionale und lokale Autonomie sei ein wesentlicher Teil des republikanischen Systems, erinnerte Napolitano.apa