<b>Nach 15 Jahren als Bürgermeisterin werden Sie bei der kommenden Wahl am 4. Mai nicht mehr für das Bürgermeisteramt in Kaltern kandidieren. Ein lachendes und ein weinendes Auge, oder?</b><BR />Gertrud Benin Bernard: Einerseits fällt es mir nicht leicht, dieses Kapitel nach so vielen Jahren zu schließen – Kaltern und die Gemeindepolitik waren ein großer Teil meines Lebens. Andererseits freue ich mich auch auf einen neuen Lebensabschnitt, in dem ich wieder mehr Zeit für mich selbst und meine Lieben habe. <BR /><BR /><b>Sie haben eine beeindruckend lange politische Karriere hinter sich. Hatten Sie neben all den Herausforderungen, die das Amt mit sich bringt, auch Zeit für sich selbst?</b><BR />Benin Bernard: Das war nicht immer einfach. In der Politik – vor allem als Bürgermeisterin – ist man rund um die Uhr gefordert. Aber ich habe versucht, mir zumindest kleine Auszeiten zu schaffen, in denen ich Kraft tanken konnte. Ohne diese Momente und die Unterstützung meines leider verstorbenen Mannes und vieler weiterer Personen hätte ich das Amt nicht mit so viel Herzblut ausüben können.<h3> „Es gab wichtige Meilensteine“</h3><b>Sie haben sich besonders im sozialen Bereich engagiert und viele wichtige Projekte ins Leben gerufen. Was ist Ihnen besonders gut gelungen? </b><BR />Benin Bernard: Der soziale Bereich lag mir immer sehr am Herzen. Besonders stolz bin ich auf den Ausbau der Kinderbetreuung, die Errichtung von Kindertagesstätten, Sprengelstützpunkt, Pflegeheim, Tagestätte für psychisch Kranke. Auch der Umbau der Mittelschule mit der neuen Dreifach-Turnhalle sowie zwei Kindergarten- Sektionen waren wichtige Meilensteine für unsere Gemeinde.<BR /><BR /><b>Werden Sie sich wirklich zur Ruhe setzen, oder werden Sie weiterhin politisch aktiv </b><b>bleiben?</b><BR />Benin Bernard: Ich ziehe mich aus der aktiven Politik zurück, das steht für mich fest. Aber natürlich werde ich weiterhin das Geschehen verfolgen und vor allem ehrenamtlich weiterhin aktiv bleiben.<h3> „Freue mich auf Tage, die nicht voll mit Terminen sind“</h3><b>Wenn Sie an Ihre neu gewonnene Freizeit denken, auf was freuen Sie sich am meisten? Weniger Termine, mehr Zeit für sich?</b><BR />Benin Bernard: Ich freue mich auf Tage, die nicht voll mit Terminen sind. Ich freue mich, mehr Zeit in der Natur zu verbringen, im Weinberg zu helfen, mit den Senioren unterwegs zu sein – all das ist in den letzten Jahren oft zu kurz gekommen.<BR /><BR /><b>Welche Pläne oder Ziele haben Sie für die Zukunft? Haben Sie bereits einen Urlaub, eine Reise geplant?</b><BR />Benin Bernard: Eine große Reise habe ich nicht geplant, aber auf kleinere Ausflüge in Südtirol und zu den Partnergemeinden Heppenheim und Tegernsee freue ich mich schon.<h3> „Jetzt ist die Zeit gekommen, etwas loszulassen“</h3><b>Ohne die vielen Termine können Sie sich einfach einmal zurücklehnen. Werden Sie nach dem 4. Mai – wenn Sie die politische Verantwortung abgegeben haben – ruhiger schlafen?</b><BR />Benin Bernard: Ich glaube schon. Es wird sicher eine Umstellung sein, aber ich denke, ich werde die neu gewonnene Ruhe genießen. Verantwortung zu tragen ist eine Ehre, aber es verlangt einem auch viel ab. Jetzt ist die Zeit gekommen, etwas loszulassen.<?O_Fett><?_O_Fett>