„Die afghanische Regierung ist zutiefst verstört über ein Video, das zeigt, wie amerikanische Soldaten die Leichen von drei Afghanen entehren“, teilte der Präsidentenpalast in Kabul am heutigen Donnerstag mit.Auf dem seit Mittwoch im Internet kursierenden Video, dessen Echtheit bislang nicht bestätigt ist, urinieren US-Soldaten angeblich auf getötete Aufständische.„Diese Tat amerikanischer Soldaten ist zutiefst unmenschlich“, hieß es in der Mitteilung Karsais weiter.„Wir fordern die US-Regierung ausdrücklich dazu auf, das Video dringend zu untersuchen.“Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums hat Medienberichten zufolge das Internet-Video scharf verurteilt.„Es ist abscheulich. Es hat mir den Magen umgedreht“, wurde Pentagon-Sprecher John Kirby am Donnerstag vom Nachrichtensender CNN und anderen US-Medien zitiert.„Egal, wer das in dem Video ist oder wie die Umstände waren – dieses Verhalten ist ungeheuerlich und ekelhaft.“Auch die Internationale Schutztruppe Isaf hat die mutmaßliche Schändung getöteter Taliban-Kämpfer durch US-Soldaten in Afghanistan scharf verurteilt.„Diese respektlose Tat ist unerklärlich und nicht in Übereinstimmung mit den hohen moralischen Maßstäben, die wir von Koalitionstruppen erwarten“, teilte die Isaf mit.Die Isaf teilte weiter mit, die in dem Video gezeigten Taten „scheinen von einer kleinen Gruppe amerikanischer Individuen ausgeführt worden zu sein, die anscheinend nicht mehr in Afghanistan dienen“.Die USA hätten eine Untersuchung eingeleitet. „Jedes Individuum, dessen Teilnahme (an der mutmaßlichen Schändung) bestätigt wird, wird vollständig zur Rechenschaft gezogen werden.“Taliban reagieren empörtDie Taliban haben empört auf das Video reagiert.„Das ist eine unmenschliche, unmoralische und brutale Tat der Invasoren“, sagte Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Kabul.Der Vorfall werde dazu beitragen, „dass die Amerikaner und ihre Alliierten ein kurzes Leben in Afghanistan haben“.Seit zehn Jahren würden die ausländischen Truppen solche Straftaten im Land verüben.dpa