Südtirol verwaltet sein Wasser einschließlich Tarifen nämlich dank seiner Autonomie selber – und da ist ein Sozialabschlag für Personen in besonderen Situationen anders als im restlichen Staatsgebiet nicht vorgesehen. <BR /><BR />Wer den Wasserbonus (in Italien 2018 eingeführt) bekommt, erhält für jedes Haushaltsmitglied eine Wassermenge „geschenkt“, also kostenlos. Diese Menge wurde auf 50 Liter pro Tag (18,25 Kubikmeter Wasser pro Jahr) festgesetzt, was der Wassermenge entspricht, die zur Deckung des Grundbedarfs einer Person als notwendig erachtet wird.<BR /><BR />Doch in Südtirol schauen bedürftige Personen durch die Finger. Dass aber auch in Südtirol Haushalte gerne das Gratis-Wasser in Anspruch nehmen würden, zeigt die Tatsache, dass zahlreiche der vermeintlichen Begünstigten bereits in ihren Gemeinden vorstellig geworden sind. Und zwar in einem Ausmaß, dass man sich seitens des Gemeindenverbandes veranlasst gesehen hat, ein klärendes Rundschreiben zu verschicken. In Südtirol bestehe bekanntlich eine eigene Tarifregelung, die die Anwendung des staatlichen „Bonus Idrico Sociale“ nicht vorsehe. Und deutlicher: „Diese Tarifregelung ist auf die ausschließliche Reglementierungszuständigkeit der Autonomen Provinz Bozen zurückzuführen.“<BR /><BR />Der Gemeindenverband hat die aktuelle Problematik den zuständigen Landesstellen bereits zur Kenntnis gebracht. Dort kennt man die Problematik schon, denn an einem – notwendigen – Einvernehmensprotokoll mit der ARERA bastelt man seit Jahren. „Bis zur Unterzeichnung des entsprechenden Einvernehmensprotokolls fehlt den Gemeinden daher die Basis für die Auszahlung des staatlichen Bonus“, heißt es beim Gemeindenverband.<BR /><BR />Auf den Plan gebracht hat der in Südtirol nicht gewährte Sozialbonus auch den Freien Abgeordneten Andreas Leiter Reber. „Geringverdiener zahlen drauf, weil die Landesregierung ihre Hausaufgaben nicht macht“, ärgert er sich. Er fordert die Landesregierung daher auf, „ihren Fokus endlich auf die ökonomische Schieflage im reichen Südtirol zu richten und Benachteiligungen wie beim Wasser-Bonus umgehend auszuräumen“. <BR />Einen entsprechenden Antrag hat Leiter Reber nun im Landtag eingereicht. <BR /><BR />„Dieser Bonus beschert niemandem ein Vermögen, macht aber, je nachdem, in welcher Südtiroler Gemeinde eine Familie wohnt, allein beim Trinkwasser zwischen 50 und 120 Euro aus. Und beim Abwasser nochmal das Doppelte“, so Leiter Reber. Angesichts von immer mehr Südtirolern, die mit ihrem Einkommen nicht mehr auskommen, wäre dies eine willkommene Entlastung für Geringverdiener..