Fast zwei Stunden hat das Gespräch gestern Nachmittag in Bruneck zwischen Achammer und den Lehrervertretern der Gruppe gedauert. „Hart, aber fair“ und vor allem konstruktiv sei es gewesen, berichtet Walder. Doch von ihrer Position sind die Lehrer dennoch nicht abzubringen. <BR /><BR />Dabei hat Landesrat Achammer laut Walder eine „klare Perspektive, wo es hingehen soll“ mitgebracht. Die Idee: ein zweites Grundgehalt. „Das ist eine große Sache“, erkennt Walder an. Doch allein mit der Ankündigung lassen sich die Lehrer ganz offensichtlich nicht mehr beruhigen. <h3> Was bleibt, ist Dienst nach Vorschrift</h3>„Wir sind als Initiativgruppe gut vernetzt und haben dieser Tage viele Rückmeldungen bekommen. An ganz vielen Schulen im ganzen Land sind die Protestmaßnahmen bereits diskutiert und in Form einer Willensbekundung beschlossen worden“, berichtet er. Und das heißt dann konkret: Die Lehrer werden für das kommende Schuljahr keinen sog. Tätigkeitsplan aufstellen. Sie planen also für das Schuljahr 2025/26 schlicht keine besonderen Aktivitäten für und mit den Schülern ein, sprich keine Ausflüge, Theaterbesuche und Ähnliches. <BR /><BR />Was bleibt, ist Dienst nach Vorschrift: normaler Unterricht. „Sollte es ernsthafte Schritte seitens der Landesregierung geben, kann man darüber nochmal nachdenken. Vorher nicht“, ist Walder deutlich. Und ebenso deutlich hat er dies auch dem Landesrat vermittelt. „Er weiß, dass er jetzt liefern muss.“ <BR /><BR /><embed id="dtext86-69892476_quote" /><BR /><BR />Und dafür soll es jetzt möglichst rasch einen Plan geben, wie das umzusetzen ist. Neben den Gesprächen mit den Gewerkschaften – das nächste am kommenden Dienstag – will Achammer „einen regelmäßigen Austausch auch mit diesen Initiativgruppen“ und hat daher einen eigenen Arbeitstisch mit regelmäßigen Treffen angeboten: „Selbstverständlich stelle ich mich diesem Austausch, ich will ja in der Sache endlich weiterkommen“, versichert er. <BR /><BR />Und der Landesrat erkennt auch die Tatsache an, dass sich „die Situation in unseren Kindergärten und Schulen in den letzten Jahren massiv verkompliziert“ hat. Auch diesem Umstand müsse man durch eine Gehaltsaufbesserung Rechnung tragen. Er teile also „die Anliegen und Zielsetzungen der Gruppe: Wenn wir die Qualität im Bildungsbereich aufrechterhalten wollen, dann müssen wir besser bezahlen. Das ist Tatsache.“ Was er allerdings nicht teilt, ist die Form des Protestes. <h3> Der Unmut ist groß</h3>Alleine mit mehr Geld wird sich der Unmut der Lehrer aber nicht besänftigen lassen: „Es braucht Änderungen im ganzen System Schule“, betont Andrea Perger von der Vinschger Initiativgruppe „Qualität Bildung Südtirol“, mit der Achammer gestern Abend zusammengetroffen ist. „Die Geschlossenheit innerhalb der Lehrerschaft ist groß“, weiß sie. Zu lange habe man zu viel Geduld gehabt und auch von Protestmaßnahmen aus Rücksicht auf die Schüler abgesehen. Doch nun „bricht sicher der Unmut eben geballt Bahn“, erklärt sie. Auch weil einige der Kollegen sich rückblickend nicht ausreichend gut und hartnäckig von den Schulgewerkschaften vertreten fühlten. <BR /><BR /><embed id="dtext86-69892472_quote" /><BR /><BR />Den Schuh will sich SSG-Vertreterin Petra Nock (ASGB) allerdings nicht anziehen und spielt den Ball zurück: „Es ist am Verhandlungstisch nicht hilfreich, wenn man aus der Basis keinen Rückhalt bekommt“, sagt sie. Aus Idealismus und für ihre Schüler hätten die Lehrer bisher einfach immer trotzdem weitergemacht. Heißt wohl: Vom Druck, der jetzt von der geballten Lehrerschaft auf die Politik ausgeübt wird, erwartet sie sich Rückenwind für die Vertragsverhandlungen und insbesondere für den konkreten Weg zu einer effektiven Gehaltsaufbesserung: „Wir sind am Verhandlungstisch so stark, wie die Leute, die wir im Rücken haben“, sagt sie.