Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Mittwoch in Berlin auf die Frage, ob Merkel auf die zuletzt im „Spiegel“ zitierte Beleidigung reagieren wolle: „Die vermeintlichen Äußerungen beschäftigen den “Spiegel„, aber nicht die Bundesregierung.“Nach mehreren Medienberichten soll sich der in Skandale um junge Frauen und Sexpartys verwickelte Ministerpräsident des hoch verschuldeten Italien in einem – abgehörten – Telefonat mit einem zwielichtigen Unternehmer extrem vulgär über Merkel geäußert haben.2003 hatten Beschimpfungen aus Italien zu heftigen Reaktionen der Regierung von Kanzler Gerhard Schröder (SPD) geführt.Damals hatte der für Tourismus zuständige italienische Wirtschaftsstaatssekretär Stefano Stefani gesagt, die Deutschen seien von aufgeblasener Selbstgewissheit. Zuvor hatte Berlusconi dem SPD-Europaabgeordneten Martin Schulz die Rolle eines KZ-Aufsehers in einem Spielfilm nahe gelegt.Schröder hatte damals seinen geplanten Italien-Urlaub abgesagt. Der damalige Innenminister Otto Schily (SPD) hatte Stefanis Entlassung wegen „unflätiger Bemerkungen“ gefordert.dpa