Dieter Pinggera, der Bürgermeister von Schlanders, Werner Tschurtschenthaler, Bürgermeister von Innichen, und Fritz Karl Messner, Sterzings Bürgermeister, sowie Vertreter von parteiübergreifenden Arbeits- und Aktivgruppen haben sich am Donnerstagabend zu einer Aussprache getroffen. Das Thema: die Sanitätsreform.Bis zum 24. November können die Bezirke Zeit, Vorschläge zur Reform zu deponieren. Man nehme dies „sehr ernst“ und werde die Ideen pünktlich hinterlegen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.„Keine Abstriche machen!“Die Stoßrichtung dabei ist klar: Die Krankenhäuser in Schlanders, Sterzing und Innichen müssen erhalten bleiben. Und zwar „mit den derzeit geleisteten Dienstleistungen rund um die Uhr und sieben Tage die Woche“.Plus: Sollten die Strukturen gestärkt werden – nämlich mittels zusätzlichen Spezialisierungen. „Es dürfen keine Abstriche gemacht werden!“, unterstreichen die Bürgermeister unisono.Nicht nur Geburtenabteilungen: „Es geht um mehr“Überhaupt werde die Debatte rund um die Geburtenabteilungen immer nur vorgeschoben, wobei es für die Existenz der Kleinkrankenhäuser um viel mehr: um die Chirurgie, die Orthopädie, die Pädiatrie, die Anästhesie und die Innere Medizin. „Die gesamte ärztliche Versorgung auf dem Land kann, wenn es nach den Vorschlägen der Landesrätin geht, in dieser Form nicht mehr garantiert werden“, schreiben die Bürgermeister.Diese gingen zudem mit dem Koaltionsabkommen nicht konform: Darin sei nämlich von sieben Krankenhäusern die Rede – „und nicht von vier Krankenhäusern und drei Tageskliniken“.Auch Zentren betroffenEine Umstrukturierung, die negative Folgen zuhauf habe – nicht nur für die Bevölkerung am Land. Die Bevölkerung in den Zentren werde mit längeren Wartezeiten für Untersuchungen, für Eingriffe und mit einer maßlosen Überfüllung der Ambulatorien und Stationen zu kämpfen haben.Zielführender sei eine „dezentrale Konzentration“: „Wichtige Dienste könnten auf dem Land angesiedelt werden, um den örtlichen Wirtschaftsraum zu stärken“, schlagen die Bürgermeister vor. Denn: „Es kann nicht sein, dass einerseits Programme und Maßnahmen zur Abwehr der Abwanderung unternommen werden, und dann, immer von denselben Politikern, die Arbeit gebenden Strukturen geschlossen werden“, so Pinggera, Tschurtschenthaler und Messner.Ruhe soll einkehrenGemeinsam wolle man deshalb Gesundheitslandesrätin Martha Stocker überzegen, „dass ihr aufgezeigter Weg nicht der richtige ist“. „Hierzu denkt man auch an die Abhaltung gemeindeübergreifender Gemeinderatssitzungen.“Doch nicht nur: Die Bürgermeister wollen „eine Garantie einfordern, mit welcher die Thematik für die nächsten zehn bis 20 Jahren endlich einer Ruhe geführt werden kann“.stol