Die Mitglieder des Ausschusses des österreichischen Nationalrats hatten sich vor wenigen Tagen einstimmig für eine umgehende Begnadigung der im Exil lebenden Südtiroler ausgesprochen.„Mit der Forderung des Unterausschusses macht nun auch das Parlament in Wien Druck auf Italien, damit dieses leidvolle Kapitel unserer Geschichte endlich abgeschlossen werden kann“, so Knoll.Er fordert die italienische Staatsanwaltschaft auf, „endlich die Fakten im Mordfall Tiralongo offenzulegen. Nach den Berichten des Bayrischen Rundfunks und Aussagen des ehemaligen Carabinieres Bruno Burdroni, der bestätigt hat, dass der Mord an Tiralongo nicht den Südtiroler Freiheitskämpfern angelastet werden kann, hatte die Staatsanwaltschaft neue Ermittlungen angekündigt, von denen man jedoch nie wieder etwas gehört hat.“Da die Begnadigung der Freiheitskämpfer von Italien bisher immer mit der Begründung des Mordes an Tiralongo ausgeschlossen worden sei, könne man sich nicht des Eindruckes erwehren, dass ernsthafte Ermittlungen nicht durchgeführt würden. „Wie sonst ist es zu erklären, dass wichtige Beweismittel wie das vom Täter mit Blut besudelte Taschentuch, die Unterlagen des Pathologen, sowie die Kugel, welche Tiralongo tötete, plötzlich spurlos verschwunden sind“, kritisiert der Landtagsabgeordnete.