„Ich vertrete jene Italiener, die nicht rechts gewählt haben“, sieht sich Angelo Gennaccaro im Postenpoker nicht nicht aus dem Spiel. Lega und Fratelli lassen sich aber nicht auseinander dividieren. „Sinn dieser Koalition sind gute Beziehungen nach Rom und dort sitzen wir beide in der Regierung“, betont Alessandro Urzì (FdI).<BR /><BR />Den 5 Koalitionspartnern steht eine „heiße“ Weihnacht in Haus. Mit dem Programm ist längst nicht getan. Nach dem Tauziehen um den zweiten Italiener in der Regierung wurde die Postenfrage bisher sorgsam ausgeklammert, doch ist sie anzugehen.<BR /><BR />Da laut Gutachten der Staatsadvokatur bei einer Regierung mit 11 Mitgliedern 2 Positionen für Italiener herausschauen, gilt eine große Regierung als wahrscheinlich. Dass dort neben Marco Galateo (Fratelli) aber auch Christian Bianchi (Lega) sitzt, ist für Angelo Gennaccaro (Civica) nicht gestiftet. „Wir haben über Größe und Posten nie geredet. Ich sitze aber als gleichberechtigter Partner am Tisch“, sagt Gennaccaro.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="976039_image" /></div> <BR /><BR /> Dass er Landtagsvizepräsident werde, hätten „nur die Medien“ berichtet. Seine Civica eroberte zwar nur ein Restmandat. Trotzdem ist er der Italiener mit den meisten Vorzugsstimmen. „Ich vertrete jene Italiener, die nicht rechts gewählt haben und setze alles daran, die Koalition so weit wie möglich in die Mitte zu bringen.“<BR /><BR />Die Option Gennaccaro setzt freilich voraus, dass die Fratelli ohne Lega in die Regierung eintreten würden. Das ist nicht der Fall. Gemeinsam kämpfte man für einen zweiten Landesrat. „Und die Lega bleibt für uns als Teil der Regierung in Rom der privilegierte Partner“, sagt FdI-Koordinator Alessandro Urzì. Sinn dieser Mehrheit sei es, beste Beziehungen zu Rom herzustellen, um für Südtirol Vorteile zu erwirken: „Und in Rom sitzen nun einmal Fratelli und Lega“.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="976042_image" /></div> <BR /><BR />Ähnlich sieht es Christian Bianchi: „Die SVP hat sich entschieden, eine Koalition mit 2 Regierungsparteien in Rom einzugehen: Die Kombination Lega und FdI steht nicht zur Diskussion“. Mit der Lega habe die SVP 5 Jahre das Land regiert, er selbst mit der SVP 9 Jahre Leifers. „Die Lega steht für Kontinuität. Minister Giorgetti hat den Pakt zu den Heizöl-Akzisen unterzeichnet, der Südtirol 267 Millionen Euro beschert. Heute sitzt Minister Calderoli mit den Landeshauptleuten an einem Tisch, um über Autonomie zu reden“, so Bianchi. Nichts gegen Gennaccaro: „Aber es ist richtig, mit FdI und Lega die Regierung zu bilden.“<BR /><BR />Wie gestern exklusiv berichtet, beraten die Landeshauptleute Arno Kompatscher und Maurizio Fugatti sowie die Präsidenten der 6er und 12 Kommission Urzì und Scalet heute mit Calderoli über die Herstellung und Ausbau der Autonomie. Inhaltliche Zusagen erwartet sich Kompatscher nicht, sehr wohl aber einen Zeitplan für die Behandlung des dazu von den Regionen mit Sonderstatut an Premierministerin Meloni überreichten Gesetzestextes im Ministerrat und im Parlament.<BR /><BR />In der SVP liebäugeln einige mit Gennaccaro, allem voran die Arbeitnehmer. Mit ihm würde die Koalition in die Mitte rücken, Kritiker besänftigt. Stimmt, sagen viele andere in der SVP. Politik sei aber kein Wunschkonzert. Man könne nicht so naiv sein, zu glauben, dass die Lega in Rom Hurra ruft, wenn man sie in Bozen aus der Regierung kickt. Ohne die Lega schaue es in Rom aber zappenduster aus. Jetzt, wo der Entscheid gefallen sei, mit Lega und FdI die Mehrheit zu bilden, sollte man es auch durchziehen und beide in die Regierung holen. <BR /><BR /><BR /><BR />