Was darf, was soll Demokratie kosten? Eine Frage, die in regelmäßigen Abständen immer und immer wieder hochkocht. Und kontrovers diskutiert wird. Im Mittelpunkt dieser Diskussionen stehen dabei zumeist die Politiker-Gehälter. <BR /><BR />Vor allem in Südtirol ist es in den vergangenen Jahren zu einer Art Volkssport geworden, über die Gehälter der Landtagsabgeordneten und der Landesräte herzuziehen. Und zu verlangen, dass sie weniger verdienen sollen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-54694293_quote" /><BR /><BR />Mancher Politiker hat bei diesem Spiel gerne mitgespielt und hat öffentlichkeitswirksam verkündet, auf die Hälfte seines Politikergehalts verkünden zu wollen, um sich damit die Gunst der Wähler zu erschleichen und die Stimmen bei den kommenden Wahlen. <BR /><BR />Dass solch kurzsichtige Aktionen und Forderungen aber zu einem Bumerang für das Land werden könnten, wird dabei kaum bedacht. Und wie es bei solch hitzigen Diskussion gerne und oftmals der Fall ist: Es wird nicht differenziert. Es wird alles über einen Kamm geschoren. <BR /><BR />Man sollte nämlich zwischen Politiker-Gehältern und Privilegien unterscheiden. Denn eines ist richtig: Unsinnige Politiker-Privilegien gehören abgeschafft und sollten der Vergangenheit angehören. Politiker-Gehälter sollten – so zumindest meine Meinung – nicht so lange beschnitten werden, bis das Politiker-Sein uninteressant wird. <BR /><BR />Denn was wünschen wir uns von der Politik? Was wünschen wir uns von Politikern? Genau: Dass sie uns bestmöglich vertreten. Dass sie das Land gut verwalten und dass sie das Beste für uns Bürger herausholen.<BR /><BR /><embed id="dtext86-54694298_quote" /><BR /><BR />Wer aber kann gut verwalten? Wer kann uns Bürger gut vertreten? In aller Regel gut ausgebildete und kompetente Personen. Diese gehen aber nur dann in die Politik, wenn sie auch dementsprechend honoriert werden. <BR /><BR />Denn warum sollten sie sich diesen Job sonst antun, wenn sie in der Privatwirtschaft deutlich mehr verdienen würden? Und in den sozialen Medien nicht tagtäglich angefeindet werden. <BR /><BR />Kompetente Leute findet man nur dann, wenn man sie auch dementsprechend bezahlt. Wenn man aber immer und immer wieder fordert, das Gehalt noch einmal zu beschneiden, dann wird sich irgendwann kaum noch jemand finden, der in die Politik gehen will. Denn vom Idealismus alleine – der die Hauptantriebfeder für einen Politiker sein sollte – kann niemand leben. <BR /><BR />Und was passiert dann? Die Politikverdrossenheit steigt abermals an. Denn billige Politiker sind schlechte Politiker. Und mit schlechten Politikern hat niemand eine Freude.<BR /><BR /> Wir sollten uns die Demokratie also etwas kosten lassen. Nein, wir müssen sie uns etwas kosten lassen. Ich weiß: Diese Forderung ist äußerst unpopulär. Langfristig kommt sie aber dem Land und damit auch uns Bürgern zugute.