Nachdem bekannt wurde, dass die Regierung in Rom die Konzession bis 31. März ausschreiben will, laufen Südtirols Politiker dagegen Sturm. Gestern meldete sich auch Ferdinand Willeit zu Wort – und schien dabei wie der einsame Rufer in der Wüste. „Brüssel hat zu einer Verlängerung der Konzession auf 20 Jahre oder noch länger ganz klar nein gesagt“, sagte er. „Und wenn diese Ausschreibung nicht erfolgt, riskieren wir, dass wir am 30. April 2014 plötzlich völlig ohne Mitsprache auf die Brennerautobahn bleiben.“ Einen klaren Vorteil für die Privatwirtschaft bei der Ausschreibung der Konzession könne er nicht ausmachen. Dennoch sei eines klar: „Die derzeitigen Gesellschafter der Brennerautobahn müssen das Rennen machen“, fordert Willeit. „Dazu müssen wir uns jetzt auf die Hinterbeine stellen und ein entsprechendes Angebot machen.“ Dass die Privatwirtschaft aber bereits zum Sturm auf die Brennerautobahn geblasen habe, sei nicht von der Hand zu weisen, so Willeit. „Über 20 Prozent der Gesellschaft wird bereits von Privaten gehalten“, sagt er. Dennoch sieht er nicht so schwarz wie manch anderer. „Wenn die öffentlichen Körperschaften, welche in Südtirol und im Trentino die Gesellschafter sind, zusammenstehen, halten wir immer noch 52 Prozent.“ Doch gerade die politischen Verbindungen seien es, die das Konstrukt Brennerautobahngesellschaft ins Wanken bringen. „Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Gesellschafter südlich des Trentino wenig Interesse an einer Querfinanzierung für BBT und dessen südlichen Zulaufstrecke haben“, sagt Willeit. Vielmehr seien diese interessiert, in der eigenen Region neue Straßen zu bauen. Dabei sei das Grundprinzip der Gesellschaft die Verwaltung der Autobahn zwischen Brenner und Modena – und seit 1995 auch des Transitverkehrs auf der Bahn.d/em