„Jetzt ist es offiziell: Monti ist Berlusconis Krücke geworden“, erklärte der Chef des PdL Angelino Alfano.Kritisch zeigte sich auch der Mitte-rechts-Politiker Guido Crosetto, Gründer der mit dem PdL verbündeten Rechtspartei Fratelli d’Italia. „Montis Wahlliste buhlt um die Stimmen der Mitte-rechts-Wähler, doch danach wird sie eine Regierung unter PD-Führung bilden“, kritisierte Crosetto.PD bestätigt Verhandlungen mit ZentrumsblockPD-Chef Pierluigi Bersani bestätigte Pläne über eine mögliche Allianz mit Monti nach den Parlamentswahlen am 24. und 25. Februar.„Seit drei Jahren behaupte ich, dass wir für eine Regierung aus politischen Kräften arbeiten müssen, die sich gegen den Populismus von Berlusconi und der Lega Nord wehrt“, erklärte der PD-Chef.„Sollten wir die Wahlen gewinnen, werden wir den Zentrumsblock um Monti bitten, eine Regierung um unseren Premierkandidaten Pierluigi Bersani zu unterstützen“, sagte der stellvertretende PD-Vorsitzende, Enrico Letta, zuvor.„Die Mitte-links-Koalition will die Wahlen gewinnen. Aufgrund der Resultate werden wir Beschlüsse über weitere Allianzen ergreifen, doch unser erster Ansprechpartner wird bestimmt Montis Zentrumsblock sein“, erklärte Letta.Bersani bestätigte Lettas Worte. Seine Worte lösten hitzige Reaktionen im Mitte-rechts-Lager aus.Fini: Monti spricht nicht nur mit PDLaut Gianfranco Fini, Chef der mit Monti verbündeten Rechtspartei FLI, werde der Wirtschaftsprofessor im neugewählten Parlament Gespräche mit allen Gruppierungen führen, die seine Agenda wirtschaftlicher und politischer Reformen unterstützen wollen.Die PD werde nicht der einzige Gesprächspartner sein.Ex-Premier Massimo D'Alema kritisierte Montis Beschluss, bei den Parlamentswahlen einen Block aus Zentrumsparteien zu unterstützen. „Monti hat dem Land gut gedient. Jetzt verschwendet er sich selbst. Montis Einstieg in die Politik an der Spitze einer Zentrumsallianz wird das politische System nicht ändern. Alles kreist jetzt nur noch um die Frage, ob die Mitte-links-Allianz bei den Wahlen einen vollen Sieg erhalten wird“, so D'Alema.Politischen Beobachtern zufolge hat Monti bei der Zustimmung der Bevölkerung nur mäßig zugelegt, seitdem er sich vor zwei Wochen zur Kandidatur entschloss.Angesichts der ideologischen Unterschiede zwischen dem liberal gesinnten Monti und Bersanis linksradikalem Verbündeten Nichi Vendola könnte sich eine neue Regierung im internen Gezänk verlieren, wie es in der Vergangenheit bei Mitte-links-Regierungen in Italien immer wieder der Fall war.apa