Ausführende der Polit-Posse im Landtag waren die Fraktionssprecher aller Landtagsparteien. Der Schlussapplaus bliebt übrigens aus.<BR /><BR />Als löbliches Vorhaben gestartet, drohte bis gestern auch die allerletzte Aktion des amtierenden Landtages im Chaos zu enden. Seit Monaten arbeitet man in Landtag und Landespresseamt an einer „Nëus“-Sonderausgabe mit wichtigen Infos zur Landtagswahl am 22. Oktober. Diese Sonderausgabe soll per Post an über 250.000 Haushalten im Land geschickt werden. <BR /><BR />Wer der offizielle Absender sein soll, war bis zuletzt allerdings unklar. Noch weit unklarer war, woher die Adressen der Empfänger kommen sollten. Laut Gesetz zur Direkten Demokratie war es dem Gemeindenverband nämlich untersagt, diese einer öffentlichen Institution zur Verfügung zu stellen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="940171_image" /></div> <BR /><BR />Deshalb musste gestern der Landtag im Eilverfahren in allerletzter Sekunde der entsprechende Passus im genannten Gesetz abändern. „Sobald der im Amtsblatt der Region erschienen ist, steht dem Versand dieser wichtigen Infobroschüre nichts mehr im Wege“, unterstreicht Landtagspräsidentin Rita Mattei. <BR /><BR />Die Posse rund um die „Nëus“-Sondernummer hat allerdings noch einen zweiten Akt. Zuletzt hatte die Post nämlich wissen lassen, dass bei normalem Versand ein Drittel der Haushalte die Broschüre erst nach den Wahlen im Postkasten haben könnte. Nur bei einer in Kunststoff eingeschweißten Zeitung wäre eine zeitgerechte Zustellung garantiert.<h3> Kunststoff sorgt für Debatte</h3> Sogar die Grünen zeigten sich mit einem Versandt in eingeschweißter Form einverstanden. Einzig die SVP zierte sich. Man befürchtete einen Shitstorm – allen voran gegen Landeshauptmann Arno Kompatscher, der stets Nachhaltigkeit propagiert.<BR /><BR />Zum großen Finale soll die „Nëus“-Sondernummer nun – nach 3 Fraktionssprecher-Sitzungen – doch plastikfrei verschickt werden. Offiziell, weil eine zweisprachige Etikettierung nicht möglich wäre. Wieso man nicht früher mit den Arbeiten begonnen hat – immerhin steht der Wahltermin bereits seit April fest – bleibt offen. Und auch ein kräftiger Schlussapplaus bleibt aus.<BR />