Es sei unhaltbar, dass so viele Landesräte abwesend seien. Zum ersten Mal habe man die Zeit der Fragestunde nicht ausschöpfen können, bemängelte der Chef der Freiheitlichen, Pius Leitner. „Sitzungskalender ist bekannt – bitte darauf einrichten“ Leitner schlug deshalb vor, die Sitzung für heute zu beenden, um den morgigen Mittwoch für die Behandlung von Anträgen der Minderheit zu nutzen. „Wenn Landeräte Pressekonferenzen zur Zeit der Landtagssitzungen anberaumen, dann kann das nicht entschuldigt werden. Der Sitzungskalender ist seit Ende des Vorjahres bekannt, man kann sich darauf einrichten“, unterstrich Leitner. „Landeshauptmann delegiert nicht, deshalb fehlt er so oft“ Eva Klotz von der Bewegung „Süd-Tiroler Freiheit“ schlug in dieselbe Kerbe: Die Landesräte würden diesen Termin immer weniger ernst nehmen, oft würden auch schriftliche Antworten nicht innerhalb der Zeit geliefert. Alle Gewählten seien in erster Linie Landtagsabgeordnete, die Landtagssitzungen seien deshalb ihre erste Pflicht. Die vielfache Abwesenheit des Landeshauptmannes rühre auch daher, dass er nichts delegiere. „Mir-Egal-Mentalität ist vorhanden“ „Endlich ist die Opposition einer Meinung“, meinte Donato Seppi von der „Unitalia“. Man stelle immer öfter eine “Mir-egal-Mentalität” fest. Die Opposition habe sich nun endlich auf eine gemeinsame Position geeinigt. Wenn die Mehrheit nicht im Saal sei, dann müsse die Sitzung eben unterbrochen werden, man werde halt laufend die Beschlussfähigkeit feststellen lassen.Pichler Rolle spricht von unliebsamen Zwischenfall Was sich heute bei der Fragestunde zugetragen habe, sei kein positiver Vorfall, räumte daraufhin Elmar Pichler Rolle (SVP) ein. Es wäre wünschenswert, wenn die Landesräte hier wären, um auf die Fragen zu antworten. Es sei ein unliebsamer Zwischenfall gewesen, und man werde sich in Zukunft um mehr Präsenz bemühen. Derzeit seien 31 von 35 Abgeordneten im Saal, 16 davon von der Mehrheit. 90 Prozent der Abgeordneten seien also präsent, und niemand würde verstehen, wenn der Landtag in dieser Besetzung nicht arbeiten wollte. Nach Kritik Behandlung von Beschlussanträgen fortgesetzt Nach einer Beratung unter den SVP-Abgeordneten schlug Pichler Rolle vor, die Arbeiten heute fortzusetzen. Er bedaure den unliebsamen Zwischenfall. Man könnte morgen die verlorene Zeit nachholen und erst am Nachmittag mit den institutionellen Punkten fortfahren.Wie Pius Leitner nach Beratungen mitteilte, sei die politische Minderheit bereit, nun mit den Arbeiten fortzufahren, wenn die verlorene Zeit morgen nachgeholt werde. In Zukunft werde man das Verhalten der Landesregierung genauer verfolgen.Die Arbeiten wurden schließlich mit der Behandlung von Beschlussanträgen fortgesetzt.