Heute geht die Klausur-Tagung der Landesregierung im verschneiten Kuppelwies (Ulten) zu Ende. Details über die Ergebnisse sickerten bereits gestern durch. Einen besonders interessanten Vorschlag zum Bürokratieabbau – „etwas ganz Neues“ – will Durnwalder erst heute im Detail vorstellen. Der Landeshauptmann kritisiert, dass in Südtirol Betriebe „doppelt und dreifach kontrolliert werden“ – durch Land, NAS und NOE. „Es reicht aus, wenn das Land kontrolliert“, meint Durnwalder. Da müsse sich etwas ändern.Umfrage: Bürger zufrieden mit der LandesregierungLaut einer Umfrage, die die Landesregierung selbst in Auftrag gegeben hat, glauben die Bürger, dass die Maßnahmen zur Wirtschaftsförderung zielführend waren und gegriffen haben. Waren im Mai 2009 noch 36 Prozent der Bürger sehr zufrieden mit der Arbeit der Landesregierung, so sind es jetzt schon 48 Prozent, berichtet Durnwalder. Die Zahl der Kritiker sei relativ niedrig.Auch das Stimmungsbarometer der Südtiroler zeige trotz noch nicht überstandener Wirtschaftskrise wieder nach oben: 56 Prozent der Bürger sind zuversichtlich, dass es aufwärts gehen werde, 19 Prozent meinen hingegen, 2010 werde ein noch schlechteres Jahr als 2009, die anderen Befragten gehen davon aus, dass sich wenig ändern werde.„Eher zufrieden“ mit der Landesregierung sind 53 Prozent der Bürger, „eher unzufrieden“ hingegen 29 Prozent. Auf die Frage, was jetzt angegangen werden soll, sind viele Bürger ratlos. 29 Prozent fällt dazu nichts ein. Andere meinten, Familie, Gesundheitswesen und Wirtschaft sollten oberste Priorität haben.Themenwechsel: Was plant die Landesregierung? Mit Rom stehen noch wichtige Finanzverhandlungen an. Es geht darum, wie 100 Millionen Euro an Landesgeldern eingesetzt werden sollen: 40 Millionen werden für angrenzende Gebiete reserviert, der Rest für Uni Bozen, Konservatorium, RAI-Sender Bozen, Post und Gefängnis, sagt Durnwalder.Billiger Strom: Durnwalder dämpft hohe Erwartungen Wenn manche Südtiroler darauf hoffen, der Strom werde viel billiger, weil die SEL neun Kraftwerks-Konzessionen bekommen hat, so täuschen sie sich wohl: „Das ist gar nicht möglich“, sagt Durnwalder. Wenn das Land um 100 Euro Strom verkaufe, so liege allein der Anteil der Steuern bei 45 Prozent. Bei preislich gebundenem Strom könne das Land den Preis nicht senken, und beim freien Strom sei schon ein Paket für Familien geschnürt worden. Bis zu 20 Prozent könne der Strompreis dort für Familien reduziert werden. „Aber dafür wurden wir sogar angeklagt“, erbost sich Durnwalder. Was die Gemeinden betrifft, so sei das Land bereit, ihren Anteil an der SEL von derzeit etwa sechs Prozent auf 20 Prozent zu erhöhen. Und: Bürger sollen Volksaktien kaufen können – auch dafür spricht sich die Landesregierung aus. Die Doppelstaatsbürgerschaft kommt in Ulten nicht zur Sprache, ebenso die Gemeindewahlen 2010, sagt Durnwalder.d/hof