Angelo Gennaccaro war abwesend. Maria Elisabeth Rieder enthielt sich im Namen der Opposition. Leicht war der Entscheid aber auch in der Mehrheit nicht: Harald Stauder hätte angeblich lieber Irene Pechlaner als Generalsekretärin gesehen.<BR /><BR />5 Kandidaten hatten sich um den Job des Generalsekretärs des Landtags beworben, der mit Ergebnisgehalt von 240.000 Euro brutto einer der bestdotierten in Südtirols Verwaltung ist. 3 erfüllten die Voraussetzungen: Florian Zelger, der das Amt seit Oktober 2014 innehat, die Direktorin des Gesundheitsbezirkes Meran, Irene Pechlaner, und Timon Gärtner, Direktor des Landesstatistikinstitutes (ASTAT). Alle 3 waren bei Anhörungen als geeignet befunden worden.<h3> Zelgers Erfahrung war ausschlaggebend</h3>Und so lag es an Landtagspräsident Arnold Schuler eine Wahl zu treffen und diese dem Präsidium als Vorschlag zur Abstimmung zu unterbreiten. Wenig überraschend fiel sie auf Zelger. „Und zwar aufgrund seiner Erfahrung. Er übt das Amt seit 10 Jahren aus und kennt den Landtag und seine Projekte wie seine Westentasche“, sagt Schuler.<BR /><BR /><embed id="dtext86-66675425_quote" /><BR /><BR />Bei der Abstimmung im Präsidium stand die SVP (Schuler, Harald Stauder, Franz Locher) allerdings alleine da. Landtagsvizepräsident Angelo Gennaccaro weilte in Rom und glänzte durch Abwesenheit. <BR /><BR />„Ich habe mich nach Rücksprache mit mehreren Oppositionsparteien hingegen der Stimme enthalten“, sagt die Vertreterin der Minderheit im Präsidium, Maria Elisabeth Rieder (Team K). Sonst durchaus zu flotten Aussagen bereit, möchte sie die Enthaltung aber nicht begründen. „Ich äußere mich nicht zum Thema“, so Rieder.<h3> Entscheidung lag bei der Mehrheit</h3>Schweigen auch vom Rest der Opposition. Gestern trafen sich die Fraktionssprecher, um die Tagesordnung der nächsten Landtagssitzung zu besprechen. Schulers Mitteilung, dass das Präsidium Zelger bestätigt hatte, wurde kommentarlos aufgenommen. „Die Fraktionssprecher wurden vor dem Entscheid nicht eingebunden, also schweigen wir auch nachher“, so Brigitte Foppa. Die Entscheidung lag ohnehin bei der Mehrheit.<BR /><BR /><embed id="dtext86-66675429_quote" /><BR /><BR />Glaubt man der Opposition, so soll man sich länger in der Mehrheit nicht einig gewesen sein. SVP-Sprecher Harald Stauder sagt man nach, dass sein Herz für Irene Pechlaner geschlagen habe. „Ich bestreite nichts. Der Entscheidungsfindungsprozess war aber fair und ich habe darauf nicht mehr Einfluss genommen, als jeder andere“, sagt dazu Stauder.<h3> Über 100 Personen wurden angeschrieben</h3>Laut Landtagspräsident Schuler habe man versucht, die „ Sache so objektiv wie möglich“ zu gestalten. Obwohl vom Gesetz nicht vorgesehen, wurden alle Kandidaten angehört. Die Frist für Bewerbungen wurde von gesetzlich vorgegebenen 5 Tagen auf 14 Tage erhöht. <BR /><BR />„Und wir haben über 100 Personen, welche die gesetzlichen Voraussetzungen für den Posten erfüllen, per Mail angeschrieben“, sagt Schuler. Es sei eine Entscheidung zugunsten von Zelgers Erfahrung und keine politische Entscheidung gewesen. „Ich habe das Thema weder in der SVP-Fraktion, noch mit dem Landeshauptmann besprochen“, betont Schuler.