Die Fraktionsvorsitzenden von SVP (Elmar Pichler Rolle), den Freiheitlichen (Pius Leitner), der „Süd-Tiroler Freiheit“ (Sven Knoll), den Grünen (Riccardo Dello Sbarba), dem PD (Christian Tommasini), PDL (Mauro Minniti), der Union für Südtirol (Andreas Pöder) und Lega Nord (Elena Artioli – nicht aber jene von „Unitalia und von „FLI“ - sprechen sich gegen „Aufmärsche von auswärts kommenden nationalistischen Gruppen“ und für das Zusammenleben aus. „Das friedliche Zusammenleben ist die wertvollste Errungenschaft der Südtiroler Gemeinschaft. Nach einer wechselvollen und auch von Gewalt begleiteten Geschichte und harten Auseinandersetzungen um Selbstverwaltung ist über Jahrzehnte hindurch auf dem Verhandlungswege eine Autonomie geschaffen worden, die zu sozialer Sicherheit und allgemeinem Wohlstand geführt hat“, heißt es in der Stellungnahme. Das friedliche Zusammenleben könne nicht allein von der Verfassung und den Gesetzen garantiert werden, sondern erfordere auch von den Südtirolern aller Volksgruppen im Alltag immer wieder gegenseitigen Respekt und Verständnis sowie ein nötiges Maß an Toleranz. „Unser Land ist dennoch auch heute nicht frei von Konflikten. So gehen die Vorstellungen über den Umgang mit der eigenen Geschichte oder über die künftige politische Entwicklung Südtirols mitunter weit auseinander“, so die acht Fraktionsvorsitzenden. Entscheidend sei, dass die Auseinandersetzungen und die Meinungsbildung der Südtiroler Bevölkerung, beispielsweise über Denkmäler und Symbole aus der Zeit des faschistischen Regimes, im Dialog und auf demokratischem Wege erfolgten. „Unser Land will weiterhin Vorbild sein für friedliche Konfliktlösungen und kein Boden für Aufmärsche von auswärts kommender nationalistischer Gruppen. Die Südtiroler wissen aus eigener schmerzhafter Erfahrung, welches Leid Nationalismen und Radikalismen über ihre Heimat gebracht haben. Dabei wurde die Bevölkerung zum Spielball faschistischer und nationalsozialistischer Diktaturen“, heißt es weiter. Der Appell der Fraktionsvorsitzenden richtet sich daher an alle Bozner und weiteren Südtiroler, „sich nicht provozieren zu lassen, Ruhe zu bewahren und sich auf die gemeinsamen Werte der Demokratie, der Autonomie und des friedlichen Zusammenlebens zu besinnen.“