Elena Artioli (Lega Nord) hatte sich am Dienstag mit einem Beschlussantrag für die Holz- und gegen die Metallschilder ausgesprochen. Auf ihren Vorstoß hin entstand im Landtag eine bewegte Diskussion. Opposition für Holz: „Nicht gewollte Globalisierung“ Unterstützung erhielt Artioli von Sven Knoll (Südtiroler Freiheit). Es gehe um das Landschaftsbild, immer wieder würden Wegeschilder fotogarfiert. Die Lesbarkeit könne auf Metallschilder höher sein, aber diese Schilder stünden nicht auf Rennwegen, sondern auf Wanderwegen. Alessandro Urzì (FLI) verwies auf die Facebook-Gruppe, die sich für die Beibehaltung der Holzschilder einsetze und die bereits zahlreiche Mitglieder zähle. Noch habe die Landesregierung keine definitive Entscheidung getroffen, vor allem auch, weil sich die Landesräte nicht einig seien, erinnerte er. Für Sigmar Stocker (Freiheitliche) stellt die Entfernung der Holzschilder eine nicht „gewollte Globalisierung“ dar. Er verwies darauf, dass Holz ein heimisches Produkt sei und deshalb auch weiterhin zum Einsatz kommen solle. Pius Leitner (Freiheitliche) kritisierte die Umwege, die die Landesregierung mache. Um dem Sprachenstreit aus dem Weg zu gehen, setze man Piktogramme ein. Die Metallschilder seien ebenso ein Ausweichmanöver. Die Holzschilder gehörten zum Südtiroler Landschaftsbild, so Leitner. Ähnlich argumentierte Eva Klotz (Südtiroler Freiheit). Es seien oft die kleinen, unscheinbaren Dinge, die Heimat bedeuteten, die aber ins Bewusstsein rückten, wenn sie ihnen genommen würden. Auch SVP-Abgeordnete plädieren für Holzschilder Kompromissbereit zeigte sich die SVP-Abgeordnete Maria Hochgruber Kuenzer. Wenn ein Land nachhaltig wirtschaften wolle, sollte es möglichst die eigenen Rohstoffe verwenden. Die Metallschilder hätten Vor- und Nachteile. Wenn sie verbogen würden, sähen sie sehr unschön aus. Holzschilder hingegen würden schneller verwittern. Hochgruber Kuenzer schlug deshalb vor, Metallschilder erst oberhalb der Waldgrenze einzusetzen. Donato Seppi (Unitalia) hingegen betonte, dass es ihm nicht so sehr um die Ästhetik, vielmehr aber um die Zweisprachigkeit gehe, wenngleich auch er sich für die Beibehaltung der Holzschilder aussprach. Thaler: „Auf Emotionen nicht vergessen“ Die SVP-Abgeordnete Rosa Thaler verwies auf die Emotionen, die bei diesem Thema eine Rolle spielten. Landesrat Hans Berger habe zwar gute Argumente, man müsse jedoch auch die Empfindungen der Menschen berücksichtigen. Auch sie plädierte für die Beibehaltung der Holzschilder. Thaler ersuchte Artioli den Antrag auszusetzen, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. In dieselbe Kerbe schlugen Arnold Schuler (SVP) und Hans Berger (SVP). Berger: „Es gibt ein Für und ein Wider“ Berger zeigte sich erfreut darüber, „dass endlich einmal etwas geschätzt wird, was wir haben.“ Insofern sei die Diskussion bereits ein Erfolg. Es gebe bei beiden Lösungen ein Für und ein Wider. Die Landesregierung habe jedoch eine Grundsatzentscheidung getroffen. Der Alpenverein und das Amt für Naturparks hätten sich für Holzschilder entschieden, die Länder des Alpenbogens für Metallschilder. Wegen der Sprachregelung müssten nun viele Schilder wieder ausgetauscht werden, wobei es noch viele Unwägbarkeiten gebe. Ziel sei ein einheitliches Schilderkonzept für alle Wege, so Berger. Entscheidung soll im September fallen Nach dem Berger-Plädoyer erklärte sich Artioli mit einer Vertagung einverstanden. Sie erwarte sich jedoch im September eine namentliche Abstimmung, so die Lega-Abgeordnete. stol