Die SVP hält am Gesetz zur Lebensmittelkennzeichnung fest. Südtirols Gastronomen sollen aber deutlich freier über die Angabe der Herkunft der Lebensmittel entscheiden können, als bisher geplant. Von der Angabe EU, Nicht-EU bis hin zu Land oder Region soll alles möglich sein. <BR /><BR />Der Gesetzesentwurf zur Herkunftsangabe von Fleisch, Milch und Eiern spaltet die SVP. In der Fraktion kam man zwar überein, den Vorstoß von Manfred Vallazza (SVP) und Brigitte Foppa (Grüne) durchzuziehen. Der Bürger wünsche sich mehr Transparenz und die Erwartungshaltung sei groß. Rechtlich gab es aber Bedenken. Nun jedoch scheint man eine Lösung gefunden zu haben. Und zwar bei einer Aussprache zwischen Prof. Walter Obwexer, dem Landeshauptmann, Manfred Vallazza, SBB-Direktor Siegfried Rinner und Helmut Tauber (HGV) am Wochenende. <h3> Gastronomen sind viel freier</h3>Demnach geht das Gesetz nicht in die Gesetzgebungskommission und auch nicht zur Notifizierung nach Brüssel. Es soll aber insofern angepasst werden, dass die Gastronomen bei ihren Angaben viel freier sind. De facto würde auch die Angabe reichen, dass Zutaten aus der EU oder Nicht-EU kommen. Wer will, kann zusätzlich das Herkunftsland oder Südtirol angeben. Jedenfalls würden Strafen bereits mit der Angabe EU oder Nicht-EU vermieden. „Wer seinen Gästen Klarheit verschaffen will, gibt sowieso mehr an, weshalb ich damit einverstanden bin“, sagt Vallazza. <BR /><BR />Diese Woche sollen die Positionen in Rom und Brüssel abgeklärt werden. Anlass zu Optimismus gibt, dass das geltende EU-Recht aus 2011 mit der aktuellen Politik der Kommission von grünem Deal und „Vom Hof auf den Tisch“ laut Prof. Obwexer nicht mehr übereinstimmt. „Die EU ist deshalb relativ locker und hat auch in anderen Ländern großzügige Lösungen durchgewunken“, so Obwexer. Sollte die Klärung bis 9. März nicht gelingen, kommt das Gesetz im April auf jeden Fall dran, so Vallazza.<BR /><BR />Landesrat Arnold Schuler sieht im Vorstoß eine Chance für Bauern, welche die Milchproduktion aufgeben, verstärkt Qualitätsfleisch zu produzieren. Hühnerfleisch werde gar nicht, Schweinefleisch kaum produziert. „Mit der heimischen Rindfleischproduktion werden derzeit Nischen bedient. Will man den Tourismus aber substanziell beliefern, bewegt man sich in eine ganz andere Dimension“, so Schuler. Dann müssten aber die Verarbeitungs- und Lieferketten stimmen: Idealerweise über Genossenschaften.<BR />