Die Partnerschaft zwischen Tremonti, der mit einer eigenen Wahlliste an den Parlamentswahlen im Frühjahr antreten will, und der föderalistischen Gruppierung, wurde am Mittwoch in Mailand von Lega-Chef Roberto Maroni vorgestellt.Die Lega habe das wirtschaftspolitische Manifest unterzeichnet, mit dem Tremonti ins politische Rennen geht, kündigte Maroni an.Das Thema der nationalen Souveränität, der Transparenz im Finanzsystem und der Beschäftigung für Jugendliche sind Tremontis Hauptanliegen. „Wir haben eine gemeinsame Vision, vor allem was Europa betrifft. Tremontis Manifest enthält ein Programm, das wir umsetzen wollen. Die Lega Nord setzt auf ein neues Europa der Gemeinden und Völker. Wir sind nicht europafeindlich. Wir haben eine Vision von einem Europa, das in die Zukunft blickt. Tremonti teilt diese Ansicht“, erklärte Maroni.Einbindung des PdL möglichEine Ausdehnung der Allianz auf Berlusconis PdL schloss Maroni nicht aus.Das Problem sei, dass der PdL derzeit vollkommen orientierungslos erscheine, klagte Maroni. Eine Einigung mit der Gruppierung könne es jedoch nur aufgrund des Programms der Lega Nord geben, in dem die Schaffung einer Euroregion des Nordens prioritär ist.Die Lega Nord verlangt außerdem, dass 75 Prozent der Steuergelder auf regionaler Basis verwaltet werden.Tremonti: „Vertraue einem Technokratenkabinett nicht“Der 65-jährige Tremonti hatte zuletzt ein Manifest mit 40 konkreten Vorschlägen für den Neustart Italiens vorgestellt.„Wir müssen die spekulativen Attacken stoppen und wieder Herren in unserem Haus sein“, sagte der Lombarde, der sich kritisch über die Regierung Mario Montis äußerte: „Ich vertraue einem Technokratenkabinett nicht“, erklärte Tremonti.Zur Person TremontiTremonti prägte in den letzten Jahren auf wichtige Weise Italiens Wirtschaftspolitik. Der aus Sondrio (Lombardei) stammende Politiker ist einer der erfahrensten Experten Italiens in Steuerfragen.Der Vater von zwei erwachsenen Kindern, der als eigensinnig und undiplomatisch gilt, sorgte während seiner dreijährigen Amtszeit zwischen 2001 und 2004 wegen verschiedener umstrittener Maßnahmen für Aufruhr.Besonders kontrovers diskutiert wurde eine Amnestie für italienische Steuerhinterzieher, dank der Privatpersonen ihr im Ausland liegendes Schwarzgeld straffrei wieder in die Heimat zurückholen konnten. Die Maßnahme bescherte den italienischen Staatskassen mehr als 90 Milliarden Euro.Auch eine Steuer- und eine Bausünder-Amnestie lösten hitzige Reaktionen in Oppositionskreisen aus. Nach Berlusconis Wahlerfolg 2008 wurde Tremonti erneut zum Wirtschaftsminister ernannt.apa