Die Initiativen „Bildung am Abgrund“ und „Qualität Bildung Südtirol“ haben in einer gemeinsamen Aussendung die jüngsten Äußerungen von Magdalena Amhof, Landesrätin für Personal, scharf kritisiert. Diese hatte erklärt, dass Lehrpersonen in den letzten 25 Jahren eine Gehaltssteigerung von 77 Prozent erfahren hätten. Eine Darstellung, die laut den Initiativen nicht der Realität entspreche und ein verzerrtes Bild zeichne.<BR /><BR />Die genannte Zahl beziehe sich ausschließlich auf die niedrigste Gehaltsstufe und den Zeitraum 1999 bis 2023 – Letzteres ausgerechnet ein Jahr, in dem eine einmalige Sonderzahlung geleistet wurde. „Dass die aktuelleren Zahlen aus 2024 und 2025 ignoriert wurden, lässt an der Seriosität dieser Aussage zweifeln“, heißt es in der Aussendung.<BR /><BR />Eine umfassendere Analyse für den Zeitraum 1999 bis 2025 zeigt laut den Initiativen deutlich geringere Zuwächse: 68,6 Prozent in der Grundschule und 51,6 Prozent in Mittel- und Oberschulen – jeweils nur für Berufseinsteiger. Für erfahrenere Lehrpersonen seien die Lohnzuwächse noch deutlich niedriger.<BR /><BR />Im gleichen Zeitraum stieg laut dem Landesstatistikinstitut ASTAT der Verbraucherpreisindex um 82,8 Prozent. Der Reallohn der Lehrpersonen sei demnach gesunken. Das führe zu einem spürbaren Kaufkraftverlust, so die Initiativen. Gleichzeitig habe sich der Arbeitsaufwand für Lehrkräfte stark erhöht: Digitalisierung, Inklusion, steigende Verwaltungsaufgaben und der Umgang mit immer vielfältigeren Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen gehörten heute zum pädagogischen Alltag.<BR /><BR />Die Initiativen fordern eine sachliche und faktenbasierte Diskussion über die Zukunft des Bildungssystems. Neben einer leistungsgerechten Bezahlung brauche es ausreichendes Personal und bessere Arbeitsbedingungen, um pädagogische Qualität zu sichern.<BR /><BR />„Solche irreführenden Aussagen sind demotivierend für jene, die tagtäglich für die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen im Einsatz sind“, kritisieren die Verfasser. Sie sehen sich in ihrem Ruf nach Protestmaßnahmen bestätigt – und fordern mehr Wertschätzung und eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Herausforderungen im Bildungsbereich.