„Es ist höchste Zeit, dass die politisch Verantwortlichen die Dringlichkeit erkennen“, so der ASGB. Der Stellungnahme der Bildungsdirektion nach sei dem aber nicht so. „Der Lehrberuf muss in Südtirol wieder konkurrenzfähig werden, um qualitätsvollen Unterricht sicherstellen zu können. Doch stattdessen scheinen politische Entscheidungen und mangelnde Investitionen den Beruf immer unattraktiver zu machen.“ Die Folge seien unbesetzte Stellen und eine Verschlechterung der Bildungsqualität.<BR /><BR />„Wann wird die Politik endlich begreifen, dass eine nachhaltige Bildungsstrategie nur mit gut ausgebildeten, motivierten Lehrkräften funktioniert?“, kritisieren die Gewerkschafter. Südtirol müsse im Vergleich zu den umliegenden deutschsprachigen Regionen wettbewerbsfähig bleiben, um junge Talente anzuziehen und zu halten. „Andernfalls riskieren wir, den Bildungsstandort Südtirol langfristig zu schwächen und die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel zu setzen.“<h3> „Nicht länger zusehen, sondern handeln, bevor es zu spät ist“</h3>Es sei höchste Zeit für konkrete Maßnahmen: bessere Arbeitsbedingungen, faire Bezahlung und eine klare Perspektive für Lehrkräfte. Nur so können wir den Lehrermangel bekämpfen und die Qualität unseres Bildungssystems sichern. „Die Verantwortlichen dürfen nicht länger zusehen, sondern müssen jetzt handeln – bevor es zu spät ist.“<BR /><BR />Viele Aufgabenbereiche seien in den letzten Jahren an die Schulen delegiert worden. Die Schule habe versucht, den gesellschaftlichen Bedürfnissen entgegenzukommen, „doch jetzt stehen wir vor einem weiteren Problem: Die Diskussion um die Mensaaufsichten. Die Frage, die sich zukünftig stellt, lautet: Soll eine Lehrperson, sofern man sie überhaupt findet, in der Klasse unterrichten oder in der Mensa Aufsicht führen? Und das alles möglichst zum Nulltarif?“<BR /><BR />Es brauche nun den Mut, das Bildungssystem zu durchleuchten und neu zu denken. „Nur das Reden allein bringt uns nicht weiter. Es ist an der Zeit, klare Konzepte zu entwickeln, die den tatsächlichen Bedürfnissen gerecht werden, die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte verbessern und die Qualität der Bildung sichern.“