Arno Kompatscher hat in den vergangenen Jahren eine Gemeinde nach der anderen besucht, um bei Bürgerversammlungen in direkten Austausch mit der Bevölkerung zu gehen. Am Montagabend war nun auch die Gemeinde Mals an der Reihe, im Kulturhaus der Ortschaft hatten Bürgermeister Josef Thurner und der Gemeindeausschuss die Veranstaltung organisiert.<BR /><BR />Zu Beginn stellte der Bürgermeister Daten zur Gemeinde vor. Mals sei eine sehr große Gemeinde, stellte Thurner fest und wies daraufhin, dass damit auch hohe Kosten verbunden seien. Trink- und Abwasserleitungen z. B. fallen sehr ins finanzielle Gewicht, zudem gelte es, die verschiedenen Fraktionen mit City-Bus-Linien zu versorgen. Thurner ließ durchblicken, dass diese Form von öffentlicher Mobilität sehr wichtig sei und dass man sie auch gerne ausbauen würde. Ebenso wichtig seien der Gemeinde auch die Kinder, nannte Thurner ein weiteres Beispiel. Viele Fraktionen bedeuteten viele Kindergärten und Schulen und dabei fielen viele Kosten an.<BR /><BR />Der Landeshauptmann stellte ebenfalls vor, was er bzw. die Landesregierung in den vergangenen Jahren gemacht hatten. Schließlich hatten aber auch die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Anliegen vorzubringen. Und dabei kamen querbeet alle möglichen Themen zur Sprache: Krankenhaus bzw. ärztliche Versorgung, die teils mangelhafte Versorgung mit „Nightliner“-Bussen und Zügen zu später Stunde oder die hohen Preise für den Strom im Land gehörten dazu. <h3>Krankenhaus, Personalmangel und Kommunikation</h3>Zum Thema einer Schließung der Medizin 3 am Krankenhaus Schlanders gegen Ende Dezember – diese wurde mehrfach von Zuhörerinnen und Zuhörern in den Raum geworfen – sagte der Landeshauptmann, dass man eine Reduzierung der Bettenanzahl plane, weil man schlicht und ergreifend zu wenig Personal habe. An eine komplette Schließung denke er eigentlich nicht, vielmehr habe das Land das Ziel vor Augen, alle Leistungen Stück für Stück wieder auf Vor-Corona-Niveau zu bringen.<BR /><BR /> Leider bilde man zu wenig Fachkräfte aus, zudem gebe es gerade im Vinschgau Konkurrenzangebote aus dem Ausland. Kompatscher kündigte an, die Kollektivverträge des Pflegepersonals zu überarbeiten. Der Landeshauptmann ist zugleich Gesundheitslandesrat und gab zu, dass man die Kommunikation rund um das Krankenhaus sicher verbessern könne.<h3>Ein Schülerheim muss unbedingt her</h3>Der Direktor der Malser Oberschule, Werner Oberthaler, forderte den schnellstmöglichen Bau eines Schülerheimes. Die aktuelle Lage der Unterbringung sei „prekär“, man brauche neue Heimplätze, um den Sportschulstandort attraktiv zu halten. Bürgermeister Thurner ergänzte, dass die Oberschule ein immens wichtiger Arbeitgeber sei und dass diese auch aus diesem Grund nicht gefährdet werden dürfe. <BR /><BR />Kompatscher sicherte zu, schnell agieren zu wollen. Man müsse das bereits gesicherte Budget von rund 10 Millionen nochmals auf 15 Millionen Euro aufstocken; Kompatscher wollte Landesrat Massimo Bessone mit dem Thema beauftragen.<BR /><BR />Nicht fehlen durfte das Thema der Großraubtiere. Es wurde einmal mehr gefordert, etwas gegen Wolf und Bär zu unternehmen. Der Landeshauptmann erklärte die gesetzliche Grundlage und sagte, dass es leider nicht so einfach sei mit der Sache, wie so mancher öffentlich behaupte. <h3>Auch der Wolf kam nicht zu kurz</h3>Man verfolge jedenfalls grundsätzlich mehrere Strategien: die Dokumentation der Nicht-Wirksamkeit von Herdenschutzmaßnahmen, Interventionen beim Umweltminister sowie die Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes auf EU-Ebene bzw. den Nachweis, dass der Wolf nicht mehr gefährdet sei. Kompatscher verwies auf das Ausland, wo ebenfalls keine Abschüsse möglich seien und sicherte zu, alles zu tun, um des „gravierenden Problems“ Herr zu werden.