Für viele ist Massimo D'Alema aber schlicht die „Graue Eminenz" der italienischen Linken. Heute ist der 60-Jährige Mitglied der größten Oppositionspartei PD und gilt als starker Mann hinter dem frischgebackenen Parteichef Pier Luigi Bersani. Politiker von Kindesbeinen an, Journalist, Segler und leidenschaftlicher Fan des römischen Fußballclubs AC Roma, könnte der Ex-Kommunist und wahrscheinlich mächtigste linke Gegenspieler des Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi nun zum ersten EU- „Außenminister" werden. Als Sohn eines Abgeordneten der italienischen Kommunisten (PCI) wächst der gebürtige Römer mit Politik auf. Seine erste Rede auf einem Parteikongress hält er im zarten Alter von neun. Seine „rote" Karriere trägt dem Mann mit Oberlippenbart unter anderem den Spitznamen „Eiserner Schnurrbart" ein - in Anlehnung an den Eisernen Vorhang. Jahrelang in vorderster Front der Kommunisten, gehört er dann aber Anfang der 90er Jahre unter Achille Ochetto - nicht unangefeindet - zu den stärksten Befürwortern einer Abkehr von Moskau hin zur Sozialdemokratie.Von Oktober 1998 bis April 2000 ist D'Alema der erste italienische Ministerpräsident mit einer kommunistischen Vergangenheit. 2006 von Romano Prodi als Außenminister wieder an die Macht geholt, macht er sich unter anderem mit einer Friedensmission im Libanon und erfolgreichen Bemühungen bei den UN um ein Moratorium von Hinrichtungen verdient. D'Alema ist verheiratet mit der Universitätsprofessorin Linda Giuva und hat einen Sohn und eine Tochter.apa