<b>Von Florian Mair<BR /><BR />STOL: Herr Bürgermeister, was sagen Sie zu den Erweiterungsvorschlägen? Kennen Sie diese Ideen überhaupt?</b><BR />Christoph Matscher: Diese Vorschläge sind für uns nichts Neues. Ein Teil des Heimgebäudes ist niederer als der Rest und damit auf eine eventuelle Erweiterung ausgelegt. Ursprünglich ging es bei den Vorschlägen der Heimleitung aber nur um eine qualitative Erweiterung, um einfach mehr Einbettzimmer zu schaffen. Nun sollen interessanterweise sogar Pflegebetten dazukommen. Eigentlich müsste der Auftrag zur Erweiterung des Alters- und Pflegeheims St. Michael von den Gemeinderäten der 4 Gemeinden kommen und nicht von der Heimleitung, die ein Vorprojekt erstellen hat lassen und nun versucht, die Betten aufzuteilen.<BR /><BR /><b>STOL: Auch betreutes Wohnen ist vorgesehen...</b><BR />Matscher: Ja, das ist richtig. Dafür braucht es aber mindestens 5 Wohnungen. Wir haben im Altersheimgebäude derzeit 4 Altenwohnungen, die aber nicht dem Konsortium und damit anteilsmäßig allen 4 Gemeinden gehören, sondern nur der Gemeinde Tisens. Deshalb müssten die 4 Altenwohnungen an das Konsortium übergehen und eine weitere Wohnung errichtet werden. Aber über unsere 4 Altenwohnungen wurde mit uns nie gesprochen. <BR /><BR /><b>STOL: Wie geht es nun weiter?</b><BR />Matscher: Jetzt muss erst einmal ermittelt werden, was aber sicher nicht innerhalb August erfolgen wird, wie viele Betten die 4 Gemeinden zusätzlich benötigen. Die 4 Gemeindeverwaltungen müssen erst darüber beraten, welchen Bedarf sie haben und wie viel sie investieren können. Bis jetzt hat niemand Geld für dieses Vorhaben im Haushalt vorgesehen. Wenn alle oder nur ein Teil der Gemeinden für die Finanzierung der Betten aufkommen sollten, ist damit zu rechnen, dass frühestens in einigen Jahren ein Projekt umgesetzt wird, ansonsten können diese Vorschläge und Ideen sowieso verworfen werden. Im Tisner Rathaus hat jedenfalls der Neubau des Kindergartens oberste Priorität und nicht die Heimerweiterung. Zudem gehört uns das benachbarte, von den Schwestern des Deutschen Ordens angemietete Seniorenwohnheim St. Josef, das aufgrund der Bettenreduzierung seitens des Landes seit einigen Monaten leer steht und für das eine Nutzung gefunden werden muss. Wenn dieses Haus leer bleibt, werden wir uns nicht an einer Erweiterung beteiligen. <BR /><BR /><b>STOL: Es ist schon paradox, ein Heim erweitern zu wollen, obwohl daneben ein auch mit Steuergeld modernisiertes Heimgebäude steht, das wegen der Reduzierung der Pflegebetten von 41 auf 29 von den Deutschordensschwestern geschlossen werden musste. Was sagen Sie dazu?</b><BR />Matscher: Diese Situation ist in meinen Augen mehr als paradox, denn im Josefsheim wurden die Pflegebetten reduziert und im benachbarten Michaelsheim sollen zusätzliche geschaffen werden. <BR /><BR /><b>STOL: Wie geht es eigentlich mit dem leerstehenden Seniorenwohnheim St. Josef weiter? Es hat im April einen Ortsaugenschein des Landes aufgrund des neuen Raumkonzepts gegeben, bis jetzt hält sich das zuständige Amt aber bedeckt, ob wieder 41 Betten belegt werden dürfen.</b><BR />Matscher: Es wäre jetzt wirklich höchst an der Zeit, den Deutschordensschwestern und uns als Gemeinde Bescheid zu geben. Wir warten schon seit Monaten auf eine Antwort, und die Zuständigen sind telefonisch einfach nicht erreichbar. Es kann doch nicht sein, dass es Monate dauert, bis ein Bericht verfasst wird. Keine Ahnung, was in den Köpfen gewisser Leute beim Land vorgeht. Ich habe den Eindruck, dass die Zuständigen diese Angelegenheit nur in die Länge ziehen wollen. Anders kann ich mir diese Situation leider nicht erklären. <BR />