Die Ineffizienz des Bozner Gemeinderates hat schon so manchen Lokalpolitiker zum Verzweifeln gebracht. Bekanntlich will der neue Gemeinderatspräsident Stephan Konder die Arbeitsweise straffen, damit Kosten einsparen und auch das Ansehen des Gremiums aufpolieren. Schon vor seinem Amtsantritt hat er diese Idee, eine fixe Entschädigung einführen zu wollen, zur Sprache gebracht. „Achtung. Ich hab nicht von einem Gehalt gesprochen. Dahingehen hat es letzthin einige Missverständnisse gegeben“, erklärt er. Ob das Vorhaben umgesetzt wird, entscheidet schlussendlich der Regionalrat. Die Rückmeldungen aus den Gemeinderatsfraktionen waren eher ablehnend. Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher steht dem Ansinnen offensichtlich wenig positiv gegenüber. <BR /><BR /><BR /><BR />„Dem Landeshauptmann habe ich mein Anliegen am Rande einer Versammlung vorgestellt. Damals meinte er, dass er es prüfen lassen wolle. Seitdem habe ich zu diesem Thema nichts mehr von ihm gehört“, berichtet Konder. Umso verwunderter war er daher, dass er jüngst aus den Medien erfahren musste, dass Kompatscher wohl ablehnt. <BR /><BR /> Konder zeigt sich nach wie vor davon überzeugt, dass sein Vorschlag eine Aufwertung und auch Kostenersparnis bedeuten würden. „Wir haben über 70 Gemeinderatssitzung pro Jahr“, erklärt er. Das seien einfach zu viele. Im Jänner hat es eine Erhöhung der Aufwandsentschädigung gegeben. Diese liegt nunmehr für die Gemeinderatssitzungen bei 132 Euro und für die Kommissionssitzungen bei 66 Euro; immer Brutto. <BR /><BR />Konders Konzept sieht vor, dass mit einer Pauschale sämtliche Sitzungen abgegolten werden. Er rechnet mit einem Bruttobetrag von 1300 Euro. „Mit zwei Sitzungen pro Monat, könnte die Arbeit erledigt werden“, meint der Gemeinderatspräsident. Derzeit „verdienen“ die Gemeinde monatlich im Schnitt zwischen 800 und 900 Euro; also weniger als Konder vorschlägt. Die Kostenersparnis sei laut seiner Rechnung trotzdem gegeben. „Wenn weniger Sitzungen abgehalten werden, dann ist auch der Personalbedarf geringer. Ich brauche zum Beispiel nicht drei Mal die Woche einen Dolmetscher, oder Techniker oder Saaldiener und so weiter. Unterm Strich kostet der Gemeinderat somit billiger“. <BR /> Vielleicht werde dieses Amt durch die neue Regelung auch wieder attraktiver. „So wie es derzeit läuft, wird es immer schwieriger Leute zu finden, die sich zu einer Kandidatur bereit erklären.“ Die Diskussion ist – vorerst – auf Eis gelegt. Grund sind die anstehenden Landtagswahlen im Herbst. „Sobald die Wahlen geschlagen sind, werde ich meinen Vorschlag wieder aus der Schublade holen“, kündigt Konder an.<BR /><BR />Grünen-Vizefraktionssprecher Rudi Benedikter war selbst rund 7 Jahre Präsident des Gemeinderates. „Auch von meiner Seite hat es damals Bestrebungen gegeben eine neue Regelung einzuführen“, berichtet er. Die Diskussion darüber sei im Regionalrat, der dafür zuständig sei, immer wieder still und leise versandet. „Wir werden sehen, ob es diesmal gelingt. Große Hoffnung habe ich ehrlich gesagt nicht“, meint er. <BR /><BR />