„Schreckliches und absichtliches Töten von Zivilisten. Die Russen wollen den Krieg nicht beenden, nur neue Schläge“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Plattform X. Das russische Verteidigungsministerium behauptete hingegen, die Angriffe hätten Rüstungsbetrieben und ukrainischen Luftwaffenstützpunkten gegolten. Alle Ziele seien getroffen worden, hieß es.<BR /><BR />Russland griff die Ukraine seit Mittwochabend nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe mit 629 Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern an. 589 anfliegende Ziele habe die Flugabwehr zerstört. Russland habe auch zwei Hyperschallraketen vom Typ Kinschal (Dolch), neun ballistische Raketen vom Typ Iskander sowie 20 Marschflugkörper vom Typ X-101 eingesetzt, hieß es weiter. Einschläge habe es an 13 Orten im Land gegeben, zudem seien an 26 Stellen Trümmer abgeschossener Waffen eingeschlagen.<h3> „Russische Kriegsverbrecher werden bestraft“</h3>„Die russischen Kriegsverbrecher werden auf jeden Fall bestraft“, hieß es in der Mitteilung der Luftstreitkräfte weiter. Explosionen wurden auch aus den Städten Sumy im Norden sowie Dnipro und Saporischschja im Süden gemeldet. Aufgrund von Schäden am Eisenbahnknotenpunkt Kosjatyn im Gebiet Winnyzja südwestlich von Kiew hatte über ein Dutzend Passagierzüge nach Angaben der ukrainischen Eisenbahn stundenlange Verspätungen. Auf einem Teilstück musste Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Schäden gab es demnach auch in einem Eisenbahndepot. Dabei brannte ein Intercity-Zug aus.<BR /><BR />Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas forderte Russland auf, das Töten zu beenden und sich an den Verhandlungstisch zu begeben. „Während die Welt einen Weg zum Frieden sucht, antwortet Russland mit Raketen“, schrieb sie auf der Plattform X. Mit seinen nächtlichen Angriffen auf Kiew verspotte Russland die Friedensbemühungen. Als Reaktion auf den Angriff bestellte die EU den russischen Gesandten in Brüssel ein, so Kallas weiter.<BR /><BR />Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte neue Sanktionen gegen Russland an. „Wir werden in Kürze unser 19. Paket mit harten Sanktionen vorlegen“, sagte von der Leyen in Brüssel. Außerdem treibe die Kommission die Arbeiten voran, eingefrorene russische Vermögenswerte noch besser für die Ukraine zu nutzen.