Während die engsten Vertrauensleute des Medienunternehmers seine Kandidatur feiern, appellierten mehrere PdL-Spitzenpolitiker an ihn, auf sein politisches Comeback zu verzichten.„Die neue Kandidatur Berlusconis ist ein Fehler. Jedenfalls hätte er jeglichen Beschluss über seine politische Zukunft mit dem Parteigremium diskutieren sollen“, sagte die Ex-Jugendministerin Giorgia Meloni.Europaparlamentarierin Ronzulli begeistertDie PdL-Europaparlamentarierin Lucia Ronzulli begrüßte dagegen Berlusconis Willen, wieder für die Regierung zu kandidieren.„Nach Monaten der Ungewissheit in der Partei, die die Mitte-Rechts-Wählerschaft desorientiert haben, muss Berlusconi wieder zurück in die politische Arena. Die Mitte-Rechts-Allianz braucht einen Stürmer, der die Mannschaft mitreißt und wieder Enthusiasmus in seinem Volk auslöst“, betonte Ronzulli.„Mit Berlusconi kann die Mitte-Rechts-Allianz auf den politischen Neubeginn hoffen“, jubelte die Duce-Enkelin Alessandra Mussolini.Mehrheit der Italiener scheint weniger euphorischDie Mehrheit der Italiener scheint gegen das Comeback Berlusconis zu sein.Lediglich 18 Prozent der Italiener begrüßen die Kandidaturpläne des TV-Tycoons, der Italiens politische Szene in den letzten 18 Jahren zutiefst geprägt hat, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts SWG hervorgeht.Dieser Prozentsatz wächst auf 67 Prozent unter den PdL-Wählern.Lega Nord fordert Montis Rücktritt und NeuwahlenDie rechtspopulistische Oppositionspartei Lega Nord drängte Premier Mario Monti unterdessen zum Rücktritt.„Monti hat keine Mehrheit im Parlament mehr, er soll sofort seinen Rücktritt einreichen“, verlangte Lega-Chef Roberto Maroni.Sein Parteikollege Roberto Calderoli forderte sofortige Neuwahlen. „Die Regierung Monti ist tot. Das Parlament soll das Stabilitätsgesetz verabschieden und Neuwahlen ausschreiben“, meinte Calderoli.Monti verweist auf LeistungenPremier Mario Monti unterstrich indes die Leistungen seines Fachleutekabinetts in seiner einjährigen Amtszeit.„Wir haben hart gearbeitet, um den Haushalt zu stabilisieren und zu verhindern, dass sich ausgehend von Italien ein neuer Brand in der Eurozone auslöst. Wir haben dieses Resultat erreicht“, kommentierte Monti.apa