Bisher fügte er diesem Satz immer ein „aber“ hinzu und verwies darauf, dass er bei Bedarf weiterhin in den Startlöchern stehe. Dieses Wenn und Aber hat heute zum ersten Mal gefehlt."Jeder Abschied fällt schwer, er ist aber notwendig"Er werde als Landeshauptmann die Bühne 2013 verlassen. Das habe er in allen Parteigremien betont. „Jeder Abschied fällt schwer, er ist aber notwendig“, stellte Durnwalder vor der versammelten Medienlandschaft aus Südtirol, aber auch aus dem Ausland, klar.Die Frage zu seinem möglichen Nachfolger fehlte natürlich nicht. Durnwalder ließ sich dabei aber nicht allzu tief in die Karten blicken.„Viele haben die notwendigen Voraussetzungen, um Landeshauptmann zu werden. Wir haben keinen Mangel an Kandidaten, es gibt viele fähige Männer und Frauen“, so der amtierende Landeshauptmann. Einen Stern, der heller leuchte, könne er aber nicht ausmachen. Das würden auch die Umfragen bestätigen.Durnwalder bringt Spitzengruppe ins Spiel Einen konkreten Namen nannte der Landeshauptmann nicht, “auch wenn ich Präferenzen habe”. Durnwalder betonte, dass bei den Wahlen im kommenden Jahr auch eine Spitzengruppe antreten könnte.„Sollte sich bei der Basiswahl kein Kandidat mit eindeutiger Mehrheit herauskristallisieren, dann könnten sich die Spitzenkandidaten als Gruppe den Wählern präsentieren“.Es müsse nicht zwingend einen SVP-Spitzenkandidaten im Wahlkampf geben, er glaube aber, dass sich letztendlich ein Spitzenkandidat herauskristallisieren werde, der einen großen Abstand gegenüber den anderen Kandidaten haben werde (siehe Video).„Würde Wahl wieder gewinnen“Er stellte jedoch klar, dass er bei einer Wiederkandidatur immer noch am meisten Stimmen auf sich vereinen könnte und auch gegen eine Gruppe an Spitzenkandidaten bestehen würde: “Ich hatte zuletzt den Eindruck, dass ich noch nie so beliebt war wie jetzt. Ich würde noch alle schlagen, werde aber nicht mehr antreten.”Zu einer neuerlichen Durnwalder-Ära kommt es aber nicht mehr. Das hat Luis Durnwalder heute mit klaren Worten betont.Die Vorhaben für die letzten zwölf MonateIn den kommenden Monaten will die Landesregierung das Thema Toponomastik angehen, obwohl in Rom auch hier nichts weitergehe."Wir werden in der Landesregierung einfach weitergehen und das Abkommen mit Fitto umsetzen, denn in Rom interessiert man sich einfach nicht für die Autonomie."Noch vor dem Ende der Legislaturperiode sollen auch das Wahlgesetz und das Urbanistikgesetz ("in vereinfachter Form, zudem wollen wir den Gemeinden mehr Kompetenzen geben") und das Gesetz zur Direkten Demokratie dem Landtag vorgelegt werden, kündigte Durnwalder an.Auch das Bauspargesetz, das es jungen Südtirolern erleichtern soll, eine Wohnung zu kaufen, und das Familiengesetz will die Landesregierung noch innerhalb der kommenden Monate verabschieden.Zudem stehen der Bürokratieabbau, der Einheitsschalter und der Lerop auf der "to-do"-Liste der Landesregierung."Habe keine Angst, dass ich aus Verdruss sterbe"Abschließend stellte Durnwalder klar, dass er keine Angst habe, aus Verdruss zu sterben. "Vielleicht braucht man mich irgendwo“, meinte der seit 1989 amtierende Landeschef, der im September seinen 71. Geburtstag feiert. Wenn es gewünscht werde, dann werde er sich als politisch interessierter Mensch gerne auch nach seinem Rückzug weiter einbringen, sagte Durnwalder."Werde mehr über mich selber nachdenken"Würde er 2013 noch einmal kandidieren sei das Abtreten im Alter von dann 77 Jahren „gleich schwer“. Und irgendwann müsse dieser Schritt kommen. Er werde seinen Hobbys nachgehen, mehr Zeit für Familie und Freunde haben und mehr über sich selber nachdenken, meinte Durnwalder.rb/joi