Eine Autonomie brauche innerhalb eines staatlichen Gefüges nicht geschützt zu werden. Und die Autonomie Südtirols könne nicht nur für Bürger deutscher oder ladinischer Muttersprache gelten, „wie einige behauptet haben, oder noch schlimmer: für eine einzige Partei.“ Dies schreibt Giorgia Meloni, Spitzenkandidatin von Fratelli d'Italia bei den anstehenden Parlamentswahlen, in einem Schreiben, das sie den „Dolomiten“ hat zukommen lassen – in tadellosem Deutsch. Nachfolgend lesen Sie einen Auszug aus dem Schreiben:<BR /><BR /><i>Sehr geehrte/r Frau/Herr Direktor, hinsichtlich der Wahlen vom 25. September möchte ich mit Ihnen und mit Ihren Lesern eine Überlegung zu den Nachrichten teilen, die mich von der Presse, aber auch von einigen Wähler*innen aus Südtirol erreichen. Dabei geht es um Fake News über mich und Fratelli d’Italia, die einen Teil der Wählerschaft durcheinanderbringen könnten. Der Wahrheit zuliebe sollte ein wenig Klarheit geschaffen werden, um zu einer bewussten Stimmabgabe zu gelangen.<BR /><BR />Erstens möchte ich darauf hinweisen, dass die internationale Wirtschafts- und Energiekrise unserer Meinung nach die gesamte Bevölkerung betrifft. Vielleicht trifft dies weniger für die wohlhabende Klasse zu, doch sprachliche Unterschiede gibt es hier bestimmt keine, und gerade um diese Probleme möchte ich mich kümmern. Wir möchten arbeiten, um in Europa und in der Welt ein starkes Italien aufzubauen. Dies wird vom Brenner bis Lampedusa zu Vorteilen führen. Wir sind der Ansicht, dass Italien in Brüssel selbstbewusst auftreten muss, um das eigene Produktionsumfeld zu verteidigen und die Unternehmer dabei zu unterstützen, sich auf dem Markt zunehmend zu behaupten und dem unlauteren Wettbewerb entgegenzuwirken.</i><BR /><BR /><b>„Nigerianische Mafia in Bozen Wurzeln geschlagen“</b><BR /><BR /><i>Wenn Italien wächst, dann wächst auch Südtirol und wenn Südtirol wächst, dann wächst auch Italien. Unsere Geschichte und die im Parlament vertretenen Positionen sprechen für uns. Wir werden die unkontrollierte Einwanderung bekämpfen, vor allem die illegale, die die Reihen der internationalen kriminellen Organisationen füllt, und wir werden die Einwanderungsströme in geordnete Bahnen leiten, um all jenen, die herkommen möchten, um zu arbeiten und die Regeln einzuhalten, dies auch zu ermöglichen. <BR /><BR />Nicht vielen ist dies bekannt, doch in Bozen gibt es eine der wichtigsten Carabinieri-Einheiten Italiens zur Bekämpfung der nigerianischen Mafia – ein Zeichen dafür, dass sie hier schon massiv Wurzeln geschlagen hat. Die Sicherheit in unseren Städten und Dörfern ist ein Allgemeingut und beeinflusst unsere Freiheit.<BR /><BR />Das BIP Südtirols hat die Landwirtschaft als Wirtschaftsmotor, und wir waren die ersten, die während der Pandemie im Parlament verlangt haben, „grüne Korridore“ einzurichten, um die Landwirtschaft mit den qualifizierten Arbeitskräften zu versorgen, die sie benötigt. Doch es bedarf auch einer strukturellen Politik zur Unterstützung der Familien und wirksamer Maßnahmen zur Steigerung der Geburtenrate, die hier höher ist als der italienische Durchschnitt. <BR /><BR />Die Ressourcen müssen derart eingesetzt werden, dass durch Unterstützung der Unternehmen und des Ausbildungssektors Arbeitsplätze geschaffen werden; zu unseren Vorschlägen gehört eine Besteuerung nach dem Modell „je mehr Menschen ich anstelle, desto niedriger sind die Steuern“.</i><BR /><BR /><b>Alle Berichte zu den Parlamentswahlen <a href="https://www.stol.it/tag/Parlamentswahlen%202022" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">finden Sie hier</a>.</b><BR /><BR />