Besprochen wurden auch die europäische Minderheitenpolitik, die Tätigkeit der Föderalistischen Union und die Thematik der Migration.Südtirol als LaboratoriumSüdtirol werde für viele Minderheiten als Laboratorium gesehen, wie die Förderung und der Schutz einer Minderheit umgesetzt wird bzw. wie er optimiert werden kann, begründet Oeter sein besonderes Interesse am Land. Neben allgemeinen Informationen berichtete Martha Stocker insbesondere über die Situation im Südtiroler Schulsystem, das sicherlich federführend ist, aber auch Optimierungspotential im Zweitsprachenunterricht der jeweils anderen Sprachgruppe birgt. Die Förderung der Mehrsprachigkeit – dies gelte nicht nur für Südtirol – dürfe nicht getrennt von der Frage der Identität angegangen werden, so Stocker. „Eine nachhaltige und langfristig ausgelegte Sprachpolitik wäre sicherlich auch für Südtirol zielführend. Die Förderung der Hochsprache auch bei den deutschsprachigen Südtirolern müsste eines der Ziele sein“, betonte Stocker.Problem MigrationAuch das Problem der Migration wurde besprochen gerade in Regionen, in denen autochthone Minderheiten leben. „Da das demografische Wachstum der Gruppe der Migranten in der Regel größer ist, als das der ansässigen Bevölkerung, hat dies auf die Sprachgruppen große Auswirkungen. Gerade Angehörige autochthoner Minderheiten sind vor große Herausforderungen gestellt“, erklärte Oeter.In Südtirol könne diese Dynamik zu einer Verschiebung der Sprachgruppen führen. Eine rechtzeitige positive Migrationspolitik würde dem entgegenwirken und könne somit auch als Chancen für unser Land gesehen werden, so Stocker.