Berlusconi wird beschuldigt, dem britischen Anwalt David Mills im Jahr 1997 600.000 Dollar (heute 413.765 Euro) für Falschaussagen in Prozessen gegen sein Medienunternehmen Mediaset bezahlt zu haben. Berlusconi betrat den Mailänder Justizpalast, ohne auf die Fragen der Journalisten zu antworten, die auf ihn warteten.Berlusconi hatte am vergangenen Dienstag in Mailand an der Gerichtsverhandlung im sogenannten Mediaset-Prozess teilgenommen, in dem er als Hauptangeklagter vor den Richtern steht. Bei dem Verfahren geht es um den Verdacht des Steuerbetrugs und der Unterschlagung beim Verkauf von Filmrechten für Berlusconis Medienkonzern Mediaset in den 1990er Jahren.Am vergangenen Mittwoch wurde in Mailand auch der sogenannte Ruby-Prozess fortgesetzt, bei dem Berlusconi im Zusammenhang mit einer Sexaffäre um eine damals minderjährige Marokkanerin vor Gericht steht. Der Ex-Premier erschien persönlich jedoch nicht vor Gericht.Ohne den Schutz des Premieramts wird es für Berlusconi vor Gericht eng. Der Mailänder musste darauf verzichten, im Parlament eine umstrittene Justizreform durchzubringen, die die Verjährungsfristen für Verfahren verkürzt hätte, was ihm als Angeklagtem von großem Nutzen gewesen wäre. Außerdem konnte er auch nicht mehr ein Gesetz zur Beschneidung der Lauschangriffe, das ihm besonders am Herzen lag, durchpeitschen.apa