China rühmt sich international seiner pazifistischen Außenpolitik. Doch wer genauer hinsieht, der erkennt schnell, dass Peking seine territorialen Interessen vehement und zunehmend kompromisslos vertritt.+Bernd Posselt<BR /><BR /><BR />Dort stoßen mit China, Indien und Pakistan 3 Atommächte aneinander, die mancher Zankapfel trennt. Dies wurde jetzt wieder beim G20-Treffen deutlich, bei dem der chinesische Präsident Xi die indischen Gastgeber dadurch brüskierte, dass er nur seinen Premierminister entsandte, der in dieser absoluten Diktatur nicht mehr ist als ein gehobener Frühstücksdirektor. Vergessen sind bereits die Freundschaftsschwüre zwischen den beiden bevölkerungsreichsten Staaten der Erde vom BRICS-Gipfel kürzlich in Kapstadt. Peking und Neu-Delhi stehen sich trotz immer wiederkehrender Annäherungsversuche seit dem chinesischen Einmarsch in Tibet 1950 in tiefem Misstrauen gegenüber. <BR /><BR />1962/63 gab es gar einen offenen Krieg zwischen den beiden asiatischen Riesen. Anlass waren 2 verschiedene Gebietsstreitigkeiten, die bis heute existieren. Die eine ist der Konflikt um das alte Fürstentum Kaschmir, das mehrheitlich aus Muslimen besteht, wo aber zuletzt eine hinduistische Dynastie regierte. Seit es zwischen Indien und Pakistan geteilt wurde, versucht China der lachende Dritte zu sein und sich einen Teil des Territoriums direkt oder indirekt einzuverleiben. <BR /><BR />Auch wenn dort momentan gespannte Ruhe herrscht und sogar Friedensbemühungen stattfinden - Peking denkt in Jahrtausenden. Die andere Problematik betrifft Tibet, das von den Chinesen mit unvorstellbarer Brutalität unterdrückt wird und dessen höchste Autorität, der Dalai Lama, sich im indischen Exil befindet. Er ist hochbetagt, und Peking könnte versuchen, einen von China abhängigen Nachfolger einzusetzen. Die beiden wichtigsten BRICS-Staaten Indien und China stimmen nur in einem Punkt überein: ihrem Misstrauen gegenüber dem politischen Westen. <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />