Der Meraner Sozialstadtrat Stefan Frötscher bringt die Situation in der Passerstadt auf den Punkt: Die Super-GIS scheint zum Super-GAU zu werden, denn es scheinen kaum Wohnungen für den normalen Mietmarkt frei zu werden“.<BR /><BR />Die Super-GIS wurde vom Land per Gesetz für Gemeinden mit Wohnungsnot – Meran ist eine davon – mit dem Ziel geboren, leerstehende Wohnungen dem normalen Mietmarkt zuzuführen. Im Kraft trat das Gesetz Ende April, wirksam wird es ab 2023. Leerstehende Wohnungen werden dann mit mindestens 2,5 Prozent bis maximal 3,5 Prozent besteuert.<BR /><BR />Nun scheint der Schuss ordentlich nach hinten loszugehen oder wie Sozialstadtrat Stefan Frötscher sagt: „Die Super-GIS scheint zum Super-GAU zu werden, denn es scheinen kaum Wohnungen für den normalen Mietmarkt frei zu werden“.<h3> Der niedrigste GIS-Satz</h3>Zunächst die nackten Zahlen: Seit Jahresbeginn wurden laut Alessandro Amaduzzi, Amtsdirektor für Vermögen und gewerbliche Tätigkeiten und Stadtkämmerer in spe, 176 Tätigkeitsmeldungen für Privatzimmervermietung bzw. Kurzzeitvermietung über Plattformen wie Airbnb, Booking usw. eingereicht. „Im Vergleich dazu waren es im Vorjahr 31 SCIA-Meldungen. Aber diese Zahl ist wegen der Pandemie nicht aussagekräftig. Im gesamten Jahr 2019 wurden 131 Wohnungen gemeldet und 2018 nur 64 Wohnungen“, sagt Amtsdirektor Alessandro Amaduzzi.<BR /><BR /><embed id="dtext86-56125353_quote" /><BR /><BR />Wichtiges Detail am Rande: „Privatzimmervermieter und darunter ist auch die Kurzzeitvermietung von Wohnungen zu verstehen, zahlt mit 0,2 Prozent den niedrigsten GIS-Satz, den es gibt und braucht dafür auch keine Mehrwertsteuernummer, was auch von Vorteil ist“, erklärt Stadtkämmerer Bruno Chizzali. Bisher zahlten Besitzer von leerstehenden Wohnungen 0,9 Prozent GIS. Bei diesem Gesetz sei viel zu lange diskutiert worden. So hätten viele Wohnungsbesitzer über diese äußerst günstige GIS-Schiene, das Schäfchen ins Trockene gebracht. <BR /><BR />„Das darf doch niemanden wundern“, sagt Chizzali. Erst mit dem Bettenstopp des Landes vom 3. August hatte die Gemeinde die Möglichkeit, diese Meldungen für Kurzzeitvermietungen nicht mehr anzunehmen. <BR /><BR /> Finanzstadtrat Nerio Zaccaria war nie ein Freund dieses Landesgesetzes zur Super-GIS. „Jetzt zeigt sich, dass dieses GIS-Gesetz nicht vorteilhaft ist. Erstens ist es mehr als fraglich, ob Wohnungen für den Mietmarkt frei werden, denn wer Geld hat, zahlt die 2,5 Prozent Super-GIS, die anderen weichen auf die Kurzzeitvermietung aus . Und die Gemeinde hat keinerlei Garantie, dass mehr GIS-Geld in den Haushalt fließt“, kritisiert Stadtrat Zaccaria.<BR />