Einen ersten Schritt in diese Richtung tat Staatspräsident Giorgio Napolitano, als er Monti am Mittwochabend zum Senator auf Lebenszeit ernannte und ihn damit vom unpolitischen Experten, wie ihn Kritiker nannten, zum politischen Experten machte."Es wartet sehr viel Arbeit"Monti selbst hielt sich in den letzten Stunden auffallend zurück: Von ihm gab es weder Bestätigungen noch Dementi über die neuen politischen Herausforderungen, die er laut übereinstimmenden Medienberichten schon bald übernehmen könnte.Gegenüber der „Financial Times“ erklärte er am Mittwochabend am Rande eines Kongresses jedoch, dass auf Italien viel, sehr viel Arbeit warte, die rasch erledigt werden müsse."Italien hat der EU gegenüber noch Altlasten zu begleichen"Monti betonte unmissverständlich, dass die Vettern- und Privilegienwirtschaft ein Ende haben müsse. Und: Dass die Vorgaben, die aus Brüssel kommen, ohne Wenn und Aber umzusetzen seien.Italien habe noch Altlasten zu begleichen, da die EU dem Land bei der Einführung der Einheitswährung Euro stark entgegenkommen sei.Ohne diese Begünstigungen hätte es Italien nie in die Euro-Zone geschafft, mahnte Monti an.Wo Italien ohne die EU-Hilfe stünde, das machte der neue politische Hoffnungsträger ebenfalls klar: „Dann hätte Italien eine sehr viel höhere Inflation, weniger politische Disziplin und weniger Respekt für die kommenden Generationen.“Mehr Feingefühl: Monti goutiert Europa-Politik Italiens keineswegsGenerell scheint Monti die bisherige italienische Politik im europäischen Kontext nicht zu goutieren.„Ich wünsche mir, dass Deutschland gegenüber mehr Respekt entgegengebracht wird. Außerdem wäre es nicht schlecht, wenn Italien mehr unternehmen würde, um ebenfalls Teil der deutsch-französischen Achse zu werden. Das wäre im Interesse des Gemeinwohls“, unterstrich Monti im Gespräch mit Vertretern der Wirtschaftszeitung. joi