„Man darf die Vorwürfe, deretwegen die Institutionen ins Kreuzfeuer der Kritik geraten sind, nicht auf alle Politiker ausdehnen, das wäre schädlich“, erklärte Monti nach Angaben italienischer Medien.Die Regierung habe wichtige Beschlüsse für eine strengere Kontrolle der regionalen Bilanzen ergriffen, um die Veruntreuung öffentlicher Gelder zu bekämpfen. Monti äußerte die Hoffnung, dass diese Maßnahmen bald Resultate zeigen werden.Hochrangiges Mitglied des lombardischen Regionalparlaments wegen Mafia-Verstrickungen verhaftetMonti reagierte damit auf die jüngsten Skandale, die vor allem die Regionen Lombardei und Latium erschüttert haben. Nachdem Domenico Zambetti, ein hochrangiges Mitglied des lombardischen Regionalparlaments, am Mittwoch wegen Mafia-Verstrickungen verhaftet worden ist, wird in Italien laut der Rücktritt des Präsidenten der Region Lombardei, Roberto Formigoni, einem engen Vertrauten von Ex-Premier Silvio Berlusconi, gefordert.Formigoni, der ebenfalls wegen Kontakten zu skandalumwitterten Unternehmern in den vergangenen Monaten stark unter Beschuss geraten ist, wehrt sich jedoch bisher hartnäckig gegen einen Rücktritt.Affäre um Veruntreuung von Parteigeldern in Berlusconis Partei Seit Wochen ist auch der Regionalrat der Region Latium mit der Hauptstadt Rom von schweren Skandalen erschüttert. Eine riesige Affäre um Veruntreuung von Parteigeldern in Berlusconis Partei führte vor zwei Wochen zum Rücktritt der Präsidentin von Latium, Renata Polverini.Vergangene Woche war dann der ehemalige Fraktionschef der Berlusconi-Partei in der Region Latium, Franco Fiorito, festgenommen worden. Ihm wird Veruntreuung von Parteigeldern in Höhe von 1,3 Millionen Euro vorgeworfen.Di Montezemolo warnt vor Politik-VerdrossenheitUnterdessen warnte auch der Präsident des italienischen Sportwagenherstellers Ferrari, Luca Cordero di Montezemolo, Chef der politischen Stiftung „Italia Futura“, vor der Gefahr einer zunehmenden Politik-Verdrossenheit in Italien. „Bis zu zwölf Millionen Italiener würden derzeit nicht zu den Urnen gehen. Die meisten Wähler fragen sich, was Politiker überhaupt noch für das Land tun“, sagte Montezemolo.Der Ferrari-Chef setzt sich auch für eine tiefgreifende Erneuerung der Politik ein. Parlamentarier sollten nicht länger als drei Mandate in Abgeordnetenkammer und Senat sitzen.Kein Kandidat mit Justizproblemen sollte an Wahlen teilnehmen dürfen. Montezemolo drängte auch darauf, dass Persönlichkeiten, die in den letzten 20 Jahren die politische Szene dominiert haben, endlich das Handtuch werfen sollten.apa