Das islamistische Staatsoberhaupt versicherte nach einem Treffen am Mittwoch im Kanzleramt in Berlin: „Ägypten wird ein Rechtsstaat sein.“ Er verwahrte sich aber gegen eine „Einmischung in interne Angelegenheiten“. Nach einem Bruch in der Gesellschaft wie durch die Revolution vor zwei Jahren dauere es, bis Stabilität einkehre, sagte Mursi. Er versprach: „Wir bleiben auf dem Weg zur demokratischen Gesamtordnung.“ Bei einer Konferenz der Körber-Stiftung versicherte Mursi am Abend, die Menschenrechtslage in seinem Land habe sich nicht verschlechtert. „Das ist eine falsche Beschreibung der Realität.“ Es gebe natürlich individuelle Verstöße. Schuld seien unter anderem Überbleibsel des alten Regimes.Der Präsident warf dem Westen vor, das alte undemokratische System in Ägypten viele Jahre unterstützt zu haben. „Westliche Staaten haben über Jahrzehnte das Leben solcher Regime verlängert.“ Daher müsse es jetzt zu einem gleichberechtigten Dialog auf Augenhöhe kommen. Es dürfe nicht sein, „dass eine Seite glaubt, sie könne sich über die andere Seite erheben“.apa/dpa