Min zufolge hatte das Chinesische Rote Kreuz weder Myanmars Regierung noch die Botschaft in Peking über seine Anwesenheit in dem Gebiet informiert. Das chinesische Außenministerium ließ später wissen: Das Helferteam sei in Sicherheit. „Es ist notwendig, dass die Transportrouten für die Rettungsarbeiten offen bleiben“, betonte dessen Sprecher, Guo Jiakun.<BR /><BR />China hoffe, „dass alle Beteiligten in Myanmar den Rettungsarbeiten nach dem Erdbeben Vorrang einräumen und die Sicherheit der Helfer, ihrer Ausrüstung und der Hilfsgüter aus China und anderen Ländern sicherstellen“, so Gou auf einer Pressekonferenz in Peking.<BR /><BR />Das Erdbeben der Stärke 7,7 hatte sich am Freitag 16 Kilometer nordwestlich der myanmarischen Stadt Sagaing ereignet, mehr als 2.700 Menschen kamen nach bisherigen Angaben ums Leben. Es wird erwartet, dass die Zahl noch steigt, da es für mindestens 440 Vermisste mittlerweile kaum noch Hoffnung gibt. Auch Myanmars zweitgrößte Stadt Mandalay und die Hauptstadt Naypyidaw sind stark betroffen.<BR /><BR />Das Land am Golf von Bengalen leidet seit vier Jahren unter einem Bürgerkrieg, der mit der Machtübernahme der Junta einsetzte. Das Militär hatte im Februar 2021 die mit großer Mehrheit gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt und die Macht nach einem rund zehnjährigen Demokratisierungsprozess wieder allein an sich gerissen. Die Volksstreitkräfte der oppositionellen Nationalen Einheitsregierung und verschiedene ethnische Gruppen bekämpfen die Militärjunta.<BR /><BR />Mehrere wichtige Widerstandsgruppen sowie die NUG, eine Schattenregierung, die sich nach dem Putsch von 2021 als demokratische Alternative zur Junta bildete, kündigten angesichts der Erdbebenkatastrophe eine einmonatige Waffenruhe an. Dies soll den lokalen und internationalen Einsatzteams erlauben, angstfrei im Erdbebengebiet zu arbeiten.<BR /><BR />Junta-Chef Min Aung Hlaing lehnte es aber ab, im Gegenzug die Angriffe der Armee einzustellen. Er warf den Gruppen vor, in dieser Zeit Militärübungen durchführen zu wollen und sich auf künftige Angriffe vorzubereiten. Die Generäle, die in dem Vielvölkerstaat quasi im Krieg mit der eigenen Bevölkerung sind, lassen Berichten zufolge weiter Luftangriffe auf Widerstandsgruppen fliegen. Vor diesem Hintergrund wächst die Kritik an der Junta noch mehr.